Nachhaltig gefangener Fisch und Meeresfrüchte im Fokus

"Das vergangene Jahr war ein wichtiges Jahr für unsere Meere. Die Regierungen haben wegweisende Vereinbarungen zum Schutz der biologischen Vielfalt und der Hohen See getroffen. Der Fischereisektor wird bei der Erfüllung dieser Verpflichtungen eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) und bei der Bewältigung des Klimawandels.

Trotz dieser multilateralen Bemühungen stehen wir vor zahlreichen Herausforderungen, darunter der Rückzug aus der Globalisierung, der Krieg in der Ukraine, die drohende Rezession und die hohe Inflation, die sich in den großen Volkswirtschaften der Welt ausbreitet. Vor diesem Hintergrund dürfen wir den Schwung, den wir in der Bewegung für nachhaltig gefangenen Fisch und Meeresfrüchte aufgebaut haben, nicht verlieren.

Vielen Dank an alle, die uns in diesem Jahr unterstützt haben. Ich weiß, dass Ihr Engagement die Art und Weise, wie unsere Meere befischt werden, maßgeblich verändert.

 

Rupert Howes, Geschäftsführer, Marine Stewardship Council

Erweiterung unseres Programms

Überfischung beenden und marine Ökosysteme erhalten, ist eine globale Herausforderung - die in den Ländern des Globalen Südens besonders dringlich ist. Millionen von Menschen sind hier für ihren Lebensunterhalt und ihre Ernährungssicherheit auf die Fischerei angewiesen. Die kleinskalige Fischerei, vor allem in Entwicklungsländern, liefert rund 40 % des weltweiten Fangs und mehr als 90 % der Arbeitsplätze in diesem Sektor. Angesichts des immer stärkeren Drucks auf die Fischbestände ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Menschen die Möglichkeit haben, diese nachhaltig zu bewirtschaften, und dass sie dabei unterstützt werden.

Der Ocean Stewardship Fund

Unser Ziel ist es, in den nächsten 10 Jahren 100 Millionen US-Dollar zur Unterstützung der nachhaltigen Fischerei zu mobilisieren. In den letzten vier Jahren wurden aus dem Fonds mehr als 100 Zuschüsse im Wert von fast 5 Millionen US-Dollar gewährt. Mit diesen Mitteln wird ein breites Spektrum von Fischereien unterstützt und in Forschung und Innovation investiert, um Fischereipraktiken zu verbessern.

Arten im Fokus

Der MSC hat die verantwortlichen Regierungen gedrängt, eine Lösung für die Quotenvergabe im Nordostatlantik zu finden, aber die Zukunft der kleinen pelagischen Fischereien in der Region bleibt ungewiss.  

Andernorts machen Fischereien auf Tintenfisch große Fortschritte in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen und es sind mehr Tintenfischprodukte mit MSC-Siegel erhältlich als je zuvor.

Durch die verstärkte internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Umsetzung effektiver Bewirtschaftungsstrategien  für Thunfisch ist sowohl der Anteil der zertifizierten nachhaltigen Bestände als auch die Menge der verkauften MSC-gekennzeichneten Produkte gestiegen.

Ausführliche Informationen zu diesen und weiteren Arten finden Sie im vollständigen Bericht.

Unser überarbeiteter Umweltstandard für nachhaltige Fischerei

Seit dem 1. Mai 2023 werden Fischereien, die sich zum ersten Mal zertifizieren lassen wollen, nach dem überarbeiteten MSC-Umweltstandard bewertet. Die jüngste Version unseres Standards (Version 3.0) ist das Ergebnis eines vierjährigen Prozesses, der umfangreiche Forschungsarbeiten und unabhängige Analysen beinhaltete und in den hunderte Beiträge von Wissenschaftlern, Fischereiexperten, Umweltverbänden, Unternehmen, Regierungsvertretern und weiteren Interessengruppen eingeflossen sind. Sie enthält wesentliche Verbesserungen, die dazu beitragen sollen, einige der dringendsten Probleme unserer Ozeane anzugehen.

Blick in die Zukunft

Nachhaltige Fischerei trägt zu gesunden und produktiven marinen Ökosystemen bei und sichert weltweit die Existenz von Millionen von Menschen.

Unser Ziel für 2030 ist es, dass mehr als ein Drittel der weltweiten Anlandungen aus MSC-zertifizierten oder am MSC-Programm teilnehmenden Fischereien stammen. Unser neuer Strategieplan legt fest, wie wir mit unseren Partnern zusammenarbeiten werden, um die Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts zu meistern.