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Neue FAO-Daten zum Zustand der weltweiten Fischbestände zeigen Fortschritt

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat die gestern veröffentlichte globale Bewertung zum Zustand der Fischbestände als einen bedeutenden Fortschritt bezeichnet. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) präsentierte ihren neuen Bericht Review of the state of world marine fishery resources auf der dritten Ozeankonferenz der Vereinten Nationen.

An der Entwicklung des Berichts waren 650 Expertinnen und Experten aus 92 Ländern und 200 Organisationen beteiligt. Die Analyse umfasst mehr als 2.600 Fischbestände aus allen FAO-Hauptfanggebieten weltweit und basiert auf einer aktualisierten, partizipativen Methodik.

Die Ergebnisse zeigen: Die weltweite Überfischungsrate ist aktuell stabil. Weltweit werden 64,5 Prozent der Fischbestände innerhalb biologisch nachhaltiger Grenzen genutzt, während 35,5 Prozent als überfischt gelten.

Gleichzeitig macht die neue Methodik deutliche regionale Unterschiede sichtbar. In Meeresregionen mit wirksamem Fischereimanagement liegt die Anzahl nachhaltiger Bestände deutlich über dem globalen Durchschnitt. So zahlen sich langfristige Investitionen und robuste Managementsysteme im Nordost- und Südwestpazifik aus: Hier erreichen die Bestände, die sich auf biologisch, nachhaltigem Niveau befinden, 92,7 Prozent bzw. 85 Prozent.

Während einige Regionen echte Fortschritte zeigen, stehen andere weiterhin unter erheblichem Druck. Im Südostpazifik z.B. befinden sich nur 46 Prozent der Bestände auf nachhaltigem Niveau, im östlich-zentralen Atlantik sind es lediglich 47,4 Prozent.

Rupert Howes, Geschäftsführer des Marine Stewardship Council, erklärte:
„Die globale Überfischung scheint sich derzeit nicht weiter zu verschärfen. Das ist eine ermutigende Entwicklung, die durch die detaillierte wissenschaftliche Analyse der FAO gestützt wird.“

„Wir gratulieren der FAO zu ihrer neuen Methodik. Sie schafft eine belastbare Datengrundlage mit der wir gezielter jene Regionen in den Blick nehmen können, in denen dringender Handlungsbedarf besteht. Das hilft uns, unsere Maßnahmen zur Eindämmung der Überfischung noch wirkungsvoller zu gestalten.“

„Die FAO hat heute das Fischereimanagement als das wichtigste Instrument für den Meeresschutz bezeichnet. Die Daten zeigen klar: Wo Fischbestände gut gemanagt werden, sind echte Fortschritte möglich. Ein nachhaltiges Fischereimanagement ist unerlässlich – nicht nur für die Erholung der marinen Ökosysteme, sondern auch, um die Verfügbarkeit mariner Ressourcen für kommende Generationen zu sichern.“

„Auf der derzeit laufenden UN-Ozeankonferenz in Nizza herrscht ein klarer globaler Konsens über die Dringlichkeit zum Handeln. Wir hoffen, dass dieses neue Bewusstsein zu einer spürbaren Reduzierung überfischter Bestände führt – insbesondere mit Blick auf die globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030.“