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Die Vereinten Nationen haben am 1. Januar 2021 die Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung ausgerufen. Das Motto: „Die Forschung, die wir brauchen – für den Ozean, den wir wollen“. Als wissenschaftsbasiertes Programm leistet der MSC einen wichtigen Beitrag.

Am Anfang steht die Wissenschaft

Als der MSC 1997 gegründet wurde, lautete die erste Aufgabe überhaupt: die Grundsätze und Kriterien für nachhaltige Fischerei zu erarbeiten. Dafür kamen mehr als 200 Wissenschaftlerinnen sowie Experten und Entscheidungsträgerinnen aus Fischerei, Industrie und Umweltschutz aus der ganzen Welt zusammen. Sie schrieben den MSC Umweltstandard.

Dieser Standard hat es in den letzten 20 Jahren weltweit zu Anwendung und Anerkennung gebracht. Längst gibt es Partner, Nachahmer, Neider und Kritikerinnen. Vor allem aber gibt es auch heute noch viele Menschen, die den Standard regelmäßig aktualisieren und ihn an neue Forschungsergebnisse und internationale "Best Practice" anpassen.

DNA-Tests von Fischproben im Labor

DNA-Tests von Fischproben im Labor

Meere erforschen, mehr wissen

  • Jede MSC Fischereizertifizierung ist wissenschaftsbasiert. Wissenschaftliche Daten zeigen beispielsweise an, ob ein Bestand überfischt ist, oder ob der Beifang einer Fischerei zu hoch ist, oder nicht. Wissenschaft bildet die Basis für die Entscheidung, ob eine Fischerei zertifiziert wird oder nicht.

  • In manchen Regionen des Globalen Südens ist die wissenschaftliche Datenlage nicht immer ausreichend. Daher unterstützt der MSC kleine Fischereien in diesen Regionen mit eigens entwickelten Instrumentarien zur Datenerfassung. Diese helfen den Fischern, ihren Einfluss auf das Ökosystem Meer besser messen zu können.

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wissenschaftliche Forschungsprojekte mit Fischereibeteiligung seit 2020

Einige Fischereien erhalten bei Zertifizierung die Auflage, sich an Forschungsprojekten zu beteiligen. So tragen sie dazu bei, neue wissenschaftliche Erkenntnisse über eine Meeresregion oder einen Bestand zu gewinnen. 65 wissenschaftliche Untersuchungen wurden so in den letzten fünf Jahren durch zertifizierte Fischereien finanziert oder unterstützt. Zum Beispiel ein Projekt zur Kartierung des Meeresbodens, das es Forschern erlaubte, befischte Gebiete mit benachbarten, unbefischten Gebieten zu vergleichen und dadurch die Auswirkungen der Fischerei genau zu beziffern.

Daten für politische Entscheidungen

Seine Daten und Forschungserkenntnisse stellt der MSC auch anderen Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgerinnen zur Verfügung. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen beispielsweise nutzt unsere Daten, um globale Fortschritte bei der Beendigung von Überfischung und dem Schutz der Artenvielfalt zu messen.

“Überwachungs- und Bewertungsdaten des MSC sind wertvoll, um die globalen Fortschritte hin zu einem nachhaltigen Fischereisektor messen zu können.”

Umweltprogramm der Vereinten Nationen

Förderprogramm für Meeresforschung

Mit dem Ocean Stewardship Fund fördert der MSC innovative Projekte und Forschung. Das Ziel: Nachhaltigkeitsbestrebungen in Fischereien und zum Schutz der Ozeane zu unterstützen. Der MSC lädt Fischereien, Wissenschaftler und NGOs ein, sich um Fördergelder von jährlich 1,1 Millionen Euro zu bewerben.

Zu den aktuell geförderten Projekten gehört beispielsweise eine Studie über die schonende Freilassung von Meereslebewesen, die sich als ungewollter Beifang in Fanggeräten verfangen haben.

Das Ocean Stewardship Fund Programm schließt auch ein Forschungsstipendium für Studierende und Doktorandinnen mit ein.

MSC Ocean Stewardship Fund - Projekte

MSC Ocean Stewardship Fund - Projekte

Lebensräume am Meeresboden

Forschungspartner: Bangor University

Forschungsaufgabe

Der MSC-Umweltstandard Version 2.0 beinhaltet neue Vorgaben, die den Schutz von Lebensräumen verstärkt sicherstellen: Fischereien müssen dafür sorgen, dass ihre Fangaktivitäten keine ernsten oder sogar irreversiblen Schäden am Meeresboden verursachen. Dazu müssen sie ihre Auswirkungen auf den Meeresgrund im ersten Schritt besser verstehen.

Lösung

Forscher entwickeln ein Software-Tool, das auf der Basis aller verfügbaren Habitat-Daten identifizieren kann, wo die Fangaktivitäten einer Fischerei ernsthafte langfristige Schäden verursachen könnten.

Wer profitiert?

Fischereien können das Tool nutzen, um ihre Auswirkungen auf das Ökosystem  besser zu verstehen und zu verringern. Das ist nötig, um Schwämme, Korallen und andere seltene Arten am Meeresboden zu schützen. Das Softwaretool soll zukünftig auch für Fischereibewertungen genutzt werden.

Für weitere Informationen zu diesem Projekt kontaktieren Sie bitte Shaun McLennan, Fisheries Assessment Manager.

 

Fischereien mit mangelhafter Datenlage

Forschungspartner: The Nature Conservancy, National Resource Defense Council  

Finanzierung: David & Lucille Packard-Stiftung, Walton-Family-Stiftung

Forschungsaufgabe

Für kleine Fischereien im globalen Süden ist es oft schwierig, die wissenschaftlichen Daten zu sammeln, die sie benötigen, um nachhaltig zu fischen und nach dem MSC-Fischereistandard bewertet zu werden. Es gibt zwar Methoden, diese Daten modellhaft zu errechnen, doch sind diese nicht immer einfach anzuwenden oder zuverlässig. 

Lösung

In Zusammenarbeit mit The Nature Conservancy und dem National Resource Defense Council entwickelt der MSC ein Fischereisimulations- und Bewertungstool. Diese Werkzeuge ermöglichen eine fundierte Beurteilung der Fischerei im Fall mangelhafter Datenlagen.

Wer profitiert?

Kleine handwerkliche und mittelständische Fischereien beschäftigen etwa 90 Prozent aller Fischer weltweit und sind gleichzeitig oft nicht in der Lage, zuverlässige Daten über ihre Fischerei zu liefern. Indem Tools für Fischereien mit begrenzten Datenlagen entwickeln, unterstützen wir Fischereiverbesserungsprojekte im globalen Süden.  

Für weitere Informationen zu diesem Projekt kontaktieren Sie bitte Katie Longo, Senior Scientist.

Fragen rund um Forschung und die Förderprogramme des MSC Ocean Stewardship Funds? Kontaktieren Sie uns.

Dr Alessio Veneziano

Senior Impacts Analyst

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