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#OurOcean – gemeinsam für mehr Meeresschutz

MSC bündelt Selbstverpflichtungen führender Handelsunternehmen in globaler Initiative

Berlin, 26.10.2018 - Um mit vereinten Kräften auf das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen hinzuarbeiten, hat der MSC (Marine Stewardship Council) die Initiative „Leaders for a Living Ocean“ ins Leben gerufen, bei der es darum geht, Handel und Hersteller weltweit zu weiteren Verbesserungen in ihrer CSR- und Einkaufspolitik zu bewegen. Anlässlich der fünften internationalen Meereskonferenz Our Ocean, die am 29. und 30. Oktober auf der indonesischen Insel Bali stattfindet, werden aktuelle Nachhaltigkeitsverpflichtungen der „Leaders for a Living Ocean“ vorgestellt.

Potenzial für bahnbrechende Veränderungen in Asien

Weltweit haben sich bislang 30 führende Unternehmen aus Handel und Fischindustrie der Initiative des MSC angeschlossen und sich zu umfangreichen Engagements für einen nachhaltigeren Fischsektor verpflichtet. Mit großen Erwartungen verknüpft werden insbesondere die Selbstverpflichtungen zweier asiatischer Handelsunternehmen: Sowohl die japanische Einzelhandelskette Aeon als auch der chinesische E-Commerce Riese Alibaba haben sich verpflichtet, bis 2020 jeweils 20 Prozent ihres Fisch- und Meeresfrüchtesortiments aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Was für deutsche Ohren zunächst nach wenig klingen mag – hierzulande liegt der Anteil nachhaltiger Fischprodukte bei vielen Händlern deutlich höher – hat doch das Potenzial, den Markt auf den Kopf zu stellen und einen signifikanten Schub in Richtung nachhaltigerer Fischerei auszulösen. Denn Asien steht allein für mehr als zwei Drittel des gesamten weltweiten Fischkonsums (ca. 106 Millionen Tonnen im Jahr 2015). China, das Land mit dem mit Abstand größten Fischkonsum der Welt, konsumierte im Jahr 2015 rund 38 Prozent der weltweiten Gesamtmenge, wobei der Pro-Kopf-Verbrauch etwa 41 kg betrug (FAO Sofia Bericht 2018). Der wachsende Wohlstand im Land treibt den Fischkonsum weiter an. 

Auch deutsche Unternehmen in der Pflicht

Auch führende Handelsunternehmen mit Sitz in Deutschland haben sich der MSC-Initiative „Leaders for a Living Ocean“ angeschlossen: Die international tätige METRO hat sich verpflichtet, die zwölf wichtigsten Arten ihres Fisch- und Meeresfrüchtesortiments bis 2020 zu mindestens 80 Prozent aus nachhaltiger Fischerei und Fischzucht zu beziehen. Der Lebensmitteldiscounter Lidl, der in wichtigen europäischen Märkten wie Deutschland, Österreich, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden bereits für fast das gesamte Eigenmarkensortiment Fisch aus nachhaltiger Fischerei verwendet, hat sich verpflichtet, diesen Anteil bis 2020 auch in seinen anderen Märkten bedeutend zu erhöhen.  Bereits im vergangenen Jahr hatten sich ALDI Nord und SÜD zu den „Leaders for a Living Ocean“ bekannt – in Bali können sie bereits konkrete Fortschritte vermelden: Seit 2018 stammen in Deutschland fast die gesamten Sortiments- und Saisonartikel des Frisch- und Tiefkühlsortiments von ALDI aus nachhaltiger Fischerei. Global liegt der Anteil nachhaltiger Fisch- und Meeresfrüchteprodukte bei Aldi SÜD derzeit bei etwa 82 Prozent. ALDI Nord hat rund 40 Prozent seiner Fisch- und Meeresfrüchteprodukte zertifiziert. 

„Um großflächig Veränderungen für unsere Meere und Fischbestände zu bewirken, brauchen wir nicht nur mehr Fischereien, die nachhaltig fischen, sondern auch Hersteller und Handelsunternehmen, die sich der nachhaltigen Meeresnutzung verpflichtet fühlen und ihr Sortiment auf Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei umstellen“, so Stefanie Kirse, Leiterin des MSC im deutschsprachigen Raum. Ansatz des MSC ist es, mit allen Seiten – Fischerei und Umweltschutz, verarbeitende Industrie und Handel, Ökonomie und Ökologie – an Lösungen zum Schutz der Meere und dem Erhalt der Fischbestände zu arbeiten.

Auf der zweitägigen Our Ocean Konferenz werden Teilnehmer aus aller Welt zusammenkommen, darunter Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Hauptanliegen der Konferenz ist es, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren des Meeresschutzes zu verstärken und zu verbessern. Der diesjährige Gastgeber Indonesien stellt mit seinen 17.000 Inseln das größte Archipel der Welt dar, und ist somit von Veränderungen seiner „Lebensader“, dem Ozean, besonders betroffen.