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Deutsche Hochseefischerei hält alleinige EU-Quote für westgrönländischen Schwarzen Heilbutt +++ Nicht nur Heilbutt: 85% aller Fänge der Doggerbank Seefischerei GmbH mit MSC-Siegel +++ Beifang wird zu 100 % angelandet


Ausgezeichneter Schwarzer Heilbutt: Die Fangaktivitäten der Doggerbank Seefischerei GmbH vor der Westküste Grönlands sind am 4. Juni 2019 mit dem MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei ausgezeichnet worden. In einem 13-monatigen Bewertungsprozess hat ein vierköpfiges Bewertungsteam unter Leitung von Control Union Pesca Ltd. bestätigt, dass die Fangaktivitäten der beiden Fangschiffe des Bremerhavener Unternehmens den strengen MSC-Anforderungen entsprechen. 

Die deutschen Hochsee-Trawler „Mark“ und „Gerda Maria“ fangen den Schwarzen Heilbutt in mehrwöchigen Fangfahrten im Nordwestatlantik in den westgrönländischen Küstengewässern. Auch zwei Schiffe der Deutschen Fischfang Union (DFFU) erfüllen die Vorgaben der Zertifizierung und können künftig optional an der MSC-zertifizierten Heilbutt-Fischerei teilnehmen. Da die deutsche Hochseefischerei die gesamte EU-Quote für die Fischerei auf diesen bis 1,30 Meter großen Plattfisch in westgrönländischen Gewässern innehat, ist dort nunmehr der gesamte EU-Fang MSC-zertifiziert. Zusätzlich tragen eine westgrönländische Fischerei auf Schwarzen Heilbutt und eine Fischerei in isländischen Gewässern seit 2017 das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei. 

Über die Fischerei

Die Doggerbank-Schiffe fangen den Schwarzen Heilbutt mit Grundschleppnetzen, die schon in der MSC-zertifizierten Kabeljaufischerei erprobt sind und die durch spezielle Rollen an den Grundtauen die Berührung mit dem Meeresboden reduzieren. Auch neue Scherbrettkonstruktionen sorgen dafür, dass das Fanggeschirr weniger Auswirkungen auf den Meeresboden hat. Gefischt wird vorwiegend in den Monaten Juni bis Dezember. Durch die innovativen Anpassungen der Netze sind die Beifangraten im Vergleich zu anderen Grundschleppnetzfischereien sehr niedrig (konstruktive Gestaltungen im Netzaufbau sorgen dafür, dass ein konstantes Öffnen der Maschen besser gewährleistet ist). Außerdem wird der Beifang vollständig angelandet - es wird also kein Fisch wieder über Bord geworfen. Das Quotenmanagement erfolgt unter dem Regime der Nordwestatlantischen Fischereiorganisation. 

Dr. Uwe Richter, Geschäftsführer der Doggerbank Seefischerei GmbH: „Wir freuen uns über die MSC-Zertifizierung unserer Fischerei auf Schwarzen Heilbutt. Dies ist Anerkennung für die seit Jahren praktizierte, umwelt- und bestandsschonende Fischereiausübung unserer Kapitäne und Besatzungen in den grönländischen Gewässern. Der Einsatz spezieller Fangtechnik zur Beifangreduzierung und Minimierung des Umwelteinflusses sowie ein verantwortungsbewusstes Managementsystem ermöglichen uns, die strengen Vorgaben des MSC in der täglichen Praxis auf See umzusetzen.“

Über den Fisch

Der Schwarze Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides), ein Plattfisch aus der Familie der Schollen, der vor allem im Nordatlantik zu Hause ist, zählt zu den wertvollsten Fischen der deutschen Hochseefischerei. Bis auf die Innereien  wird er vollständig vermarktet. Köpfe und Schwänze werden separat an Bord gefrostet und sind besonders auf dem asiatischen Markt gefragt. Der Verzehr von Schwarzem Heilbutt soll wegen seines hohen Gehalts an Vitamin D und Selen besonders gut für die menschliche Gesundheit sein. Sein zartes, weißes Fleisch ist sehr fetthaltig und wird daher in Deutschland klassisch zum Räuchern eingesetzt. 

„Die Zertifizierung unserer Schwarzen Heilbutt-Fischerei ist ein wichtiger Beitrag zur Bereitstellung von nachhaltig gefangenem Fisch für die verarbeitende Industrie und den Einzelhandel nicht nur in Deutschland, hier besonders für die Fischmanufaktur Deutsche See in Bremerhaven, und ist uns Anreiz, auch künftig die Zertifizierung weiterer Fischereien in Angriff zu nehmen. Mittlerweile tragen bereits 85 Prozent unserer Fänge das MSC-Siegel“, so Dr. Uwe Richter.

Weitere Verbesserungen und Anreize

Im Rahmen der Zertifizierung wird die Fischerei eine Teilstrategie entwickeln, um das marine Ökosystem im Fanggebiet besser zu untersuchen, beobachten und auch schützen zu können. Innerhalb von drei Jahren soll ein System eingeführt werden, mit dessen Hilfe das Fischen in empfindlichen Lebensräumen vermieden werden kann und soll.