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Artenschutz mit einer App

Der MSC unterstützt mit dem Ocean Stewardship Fund im Jahr 2020 weltweit 15 Fischereien und Projekte mit mehr als 740.000 Euro. Preisträger ist auch ein deutsches Fischereiunternehmen.

Die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer erhält als Teil und im Namen der MSC-zertifizierten Gemeinsamen Grundfisch-Fischerei in der Nordsee und angrenzenden Gewässern 50.000 Pfund (ca. 57.000 Euro) aus dem Ocean Stewardship Fund des Marine Stewardship Council (MSC). Das Geld investiert die Fischerei in die Entwicklung einer benutzerfreundlichen Smartphone-App für die Registrierung gefährdeter, bedrohter und geschützter Arten.

In seiner ersten Förderphase vergibt der Ocean Stewardship Fund des MSC Zuschüsse in Höhe von insgesamt mehr als 650.000 Pfund (740.000 Euro) an Fischerei- und Forschungsprojekte weltweit, die dem Schutz der Ozeane und der Sicherung der Versorgung mit Fisch und Meeresfrüchten dienen. Die diesjährigen Zuschüsse konzentrieren sich auf Projekte, die sich mit der Verringerung der Auswirkungen der Fischerei auf gefährdete, bedrohte und geschützte Arten befassen. So auch das geförderte Projekt der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer.

Um ungewollte fischereiliche Interaktionen mit geschützten und bedrohten Arten (ETP) zu verhindern, müssen Zusammenstöße mit diesen Arten genau beobachtet und dokumentiert werden. Das ist eine Herausforderung an Bord jeder Fischerei. Die Smartphone-App, die die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer in Zusammenarbeit mit ihren internationalen Partnern entwickeln wird, soll genau hier unterstützen. Sie ermöglicht eine benutzerfreundliche Registrierung von fischereilichen Interaktionen mit ETP-Arten. Das Hochladen von Fotos während einer Fangfahrt hilft bei der Artenbestimmung und mithilfe eines Standort-Trackings kann die Herkunft der Arten dokumentiert werden. Da die App mehrsprachig ist und leicht an andere Gebiete angepasst werden kann, kann sie Fischereien auf der ganzen Welt die Dokumentation erleichtern.

Benjamin Schmöde, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Nord- und Ostseefischer: „Ein robustes Monitoring ist das A und O um Interaktionen mit gefährdeten und bedrohten Arten in der Fischerei zu vermeiden. Die bislang verwendeten Methoden sind umständlich und zeitraubend. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir zusammen mit unseren Fischerei-Partnern aus Schweden, Dänemark und den Niederlanden mit dieser App hochwertige Daten generieren werden, die uns dabei helfen, unser Verständnis für empfindliche Lebensräume und Arten zu verbessern - eine wichtige Grundlage um diese auch zu schützen.“

Stefanie Kirse, Leiterin des MSC in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Wir freuen uns sehr, dass die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer Preisträger der ersten Runde des Ocean Stewardship Fund ist. Wir hoffen, dass dieser Fonds eine kleine Rolle als Katalysator für weitere Verbesserungen in der Art und Weise, wie unsere Ozeane befischt werden, spielen kann und sind stolz darauf, uns - über die Zertifizierung hinaus - für die Nachhaltigkeit der Fischerei einzusetzen.“

Weitere Informationen über alle Preisträger des Ocean Stewardship Fund 2020.