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Thunfischfang: Durchbruch im Pazifik deutet auf einen Wandel im internationalen Fischereimanagement hin

Die Delegierten der Fischereikommission für den westlichen und mittleren Pazifik (WCPFC) haben am Wochenende in Da Nang, Vietnam, einen bedeutenden Durchbruch bei der Einigung auf wichtige Maßnahmen zum Schutz des weltweit größten Thunfischbestands errungen. 

Der MSC hatte in den letzten Jahren und Monaten intensiv auf eine Einigung hinsichtlich nachhaltiger Bewirtschaftungsstrategien gedrängt. Eine Bewirtschaftungsstrategie ist für den langfristigen Erhalt gesunder Thunfischbestände und für die MSC-Zertifizierung von Thunfischfischereien von großer Bedeutung. 

Nach zuvor jahrelang ergebnislosen Verhandlungen, legten die Regierungsvertreter der 26 WCPFC Mitgliedsstaaten nun in Da Nang eine Reihe von Maßnahmen fest, die als Leitprinzipien für das künftige Fischereimanagement dienen werden. 

Echter Erfolg für den echten Bonito

Insbesondere einigte man sich auf eine Bewirtschaftungsstrategie für den Echten Bonito - die häufigste Thunfischart im westlichen und mittleren Pazifik (WCPO). Dadurch wird ein "Sicherheitsnetz" für den Echten Bonito gespannt: Sollte seine derzeit gesunde Bestandsgröße je unter ihr nachhaltiges Limit fallen, würden unverzüglich Schutzmaßnahmen zur Bestandserholung aktiviert. 

Gezeitenwechsel im internationalen Bestandsmanagement? 

Erst wenige Wochen vor der aktuellen Einigung der Mitgliedsstaaten der pazifischen Thunfischkommission, hatte auch die internationale Kommission für die Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT) eine bahnbrechende Einigung für die Bewirtschaftung des Blauflossenthunfischs (Roter Thunfisch) im Ostatatlantik erzielt. Die beiden Ereignisse deuten möglicherweise auf eine positive Wende im mulitilateralen Fischereimanagement hin.

Dr. Rohan Currey, Leiter Science & Standards beim MSC, der zur Kommissionssitzung nach Vietnam gereist war, erklärt: “Multilaterale Abkommen sind nicht einfach zu erzielen, vor allem wenn sie einige der größten und komplexesten Fischereien der Welt betreffen. Daher ist der aktuelle Durchbruch ein großer Erfolg für alle Beteiligten! Mit der neuen Übereinkunft der WCPFC, die nur wenige Tage nach der Einigung auf eine Bewirtschaftungsstrategie für den Blauflossenthunfisch im Ostatlantik gelang, zeichnet sich möglicherweise eine erfreuliche Wende im multilateralen Fischereimanagement ab”

Schwung für weitere Verbesserungen beim Thunfischfang

Die Fischereikommission für den westlichen und mittleren Pazifik unterstrich auch ihre Verpflichtung, für die anderen Thunfischarten in dieser Region gemeinsame Bewirtschaftungsstrategien festzusetzen, bevor diese Bestände womöglich auf ein nicht-nachhaltiges Bestandsniveau fallen.   

Dr. Rohan Currey: "Die von der WCPFC vereinbarten Maßnahmen sind ein bedeutender Schritt zum Schutz eines der reichhaltigsten und wirtschaftlich wichtigsten Thunfischbestands der Welt. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass für alle Thunfischbestände in der Region wirksame Bewirtschaftungssstrategien vorhanden sind. Ich ermutige die Beteiligten, den in Da Nang entstandenen Schwung zu nutzen, um weitere Schutzmaßnahmen für den Thunfisch in der Region mit Hochdruck voranzutreiben". 

Die unabhängigen Fischereigutachter (CABs), die für die MSC-Zertifizierung von 33 Thunfischfischereien im westlichen und mittleren Pazifik zuständig sind, werden detailliert prüfen, inwieweit die in Da Nang vereinbarten Bewirtschaftungsstrategien auch den strengen Nachhaltigkeitskriterien des MSC-Umweltstandards und den Auflagen der zertifizierten Fischereien gerecht werden.