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MSC-Zertifikat für Heringsfischerei der Faröerinseln ausgesetzt

Das MSC-Zertifikat für die Fischerei auf atlanto-skandischen Hering der ‚Faroese Pelagic Organisation‘ (FPO) wurde heute vom Zertifizierer Det Norske Veritas (DNV) ausgesetzt. Die Faröer hatten sich im Frühjahr eine  Höchstfangmenge für atlanto-skandischen Hering zugeteilt, die drei Mal so groß ist wie die Höchstfangmenge des letzten Jahres. In einem außerplanmäßigen Audit kam DNV zu dem Schluss, dass die Fischerei damit unter einer „strittigen, unilateralen Ausnahme von einem internationalen Abkommen“ wirtschaftet und daher den MSC-Standard nicht mehr erfüllt. Atlanto-skandischer Hering der Faröer, der ab Mitternacht heute gefangen wird, darf nicht mehr mit dem MSC-Siegel gekennzeichnet werden.

Die FPO hat nun 90 Tage Zeit, um einen geeigneten Aktionsplan zu entwickeln, über den die Gründe für die Aussetzung des Zertifikates beseitigt werden sollen. Wenn die Fischerei innerhalb dieses Zeitraums einen Aktionsplan einreicht, bleibt das Zertifikat so lange ausgesetzt, bis der Plan erfolgreich umgesetzt und das Problem gelöst wurde. Eine erfolgreiche Lösung könnte zum Beispiel sein, sich wieder an die vereinbarten Höchstfangmengen des internationalen Abkommens zu halten oder eine neue, angemessene Höchstfangmenge zu vereinbaren. Falls die FPO innerhalb der nächsten 90 Tage keinen zufriedenstellenden Plan für das Sichern eines effektiven und nachhaltigen Fischereimanagements einreicht, wird DNV das Zertifikat endgültig entziehen.

Derzeit hat die Aussetzung keine Auswirkungen auf andere MSC-zertifizierte Fischereien, die atlanto-skandischen Hering fangen.
Camiel Derichs, Regional Director Europe des MSC, sagte: "Es ist sehr bedauerlich, dass das Zertifikat dieser Fischerei jetzt ausgesetzt wurde. Doch es entspricht nicht dem MSC-Standard für verantwortungsbewusst geführte und nachhaltige Fischereien, in Zeiten abnehmender Bestände und entgegen bestehender Managementregularien eine sehr hohe Höchstfangmenge festzulegen. Der Bestandsrückgang in den letzten Jahren ist auf natürliche Ursachen zurückzuführen. Nun gilt es, dass alle Küstenstaaten, die diesen Bestand befischen, Verantwortung übernehmen und zusammenarbeiten, um diesen Trend umzukehren. Es ist jetzt Zeit zu handeln und eine nachhaltige Zukunft für den atlanto-skandischen Hering sicherzustellen. Ich rufe alle Stakeholder auf, gemeinsam für den Erhalt dieser gemeinsamen Ressource zu arbeiten.“