Der Weg des Fischs vom Meer auf den Teller sollte für Verbraucher transparent und nachvollziehbar sein. Wer beim Fischkauf Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte auf das MSC-Siegel mit dem blauen Fisch achten.
Die Überfischung der Weltmeere ist ein ernstes Problem. Ein Problem, dem der Marine Stewardship Council (MSC) seit mehr als zwanzig Jahren mit messbarer Wirkung begegnet. Die strengen Standards, die der MSC setzt – einen für nachhaltige Fischerei, einen weiteren für eine lückenlos rückverfolgbare Lieferkette – werden global von Fischereien, Verarbeitern und Handelsketten berücksichtigt und umgesetzt. Mit unbestreitbarem Erfolg.
Schon seit dem vierten Jahrhundert wird die Fastenzeit zelebriert - und Fisch ist dabei eine sehr beliebte Fastenspeise. Greenpeace Österreich nutzt derartige Feiertage, um die hiesigen Verbraucher regelmäßig dazu aufzufordern, möglichst keinen Meeresfisch zu konsumieren. Solche extremen Positionen sind zur Sensibilisierung für ein wichtiges Thema wie die globale Überfischung durchaus legitim. Hatte Greenpeace bislang dagegen den Konsum heimischer Fischarten regelrecht propagiert, rät die Organisation heuer gar selbst davon ab.
Tatsächlich ist Österreich zu 95 Prozent von importiertem Fisch abhängig. Keine andere europäische Nation ist dermaßen auf Fischimporte angewiesen: Der jährliche „Fischabhängigkeitstag“ des Landes war bereits Mitte Jänner. Wie man die österreichische Bevölkerung den Rest des Jahres mit heimischen Fischen versorgen will, sagt die auf öffentlichkeitswirksame Kampagnen spezialisierte Organisation leider nicht.
Dabei gibt es durchaus Alternativen. Auch wenn Greenpeace Konsumverzicht in puncto Fisch als die einzige Möglichkeit propagiert, die Meere zu retten – globale Initiativen wie der MSC belegen, dass es auch anders geht. Der MSC setzt sich für bewussten Fischkonsum ein. Wenn Fisch – dann aus zertifiziert nachhaltiger Herkunft, so das Credo. Meeresfisch ist eine unverzichtbare Nahrungsquelle für viele Millionen Menschen weltweit. Nur, wenn wir diese nachwachsende Ressource nachhaltig nutzen, kann sie auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
Bis dahin ist noch ein weiter Weg: Auch wenn heute bereits etwa 18 Prozent der weltweiten marinen Fangmenge an Fischen und Meerestieren von nachhaltigen, MSC-zertifizierten Fischereien gefischt werden, bleibt eine große Menge übrig, von der niemand genau weiß, unter welchen Bedingungen sie tatsächlich gefangen wurde.
Wir arbeiten daran, dies zu ändern. Unsere Arbeit ist weltweit anerkannt, transparent und wissenschaftsbasiert. Unsere Standards werden regelmäßig überarbeitet und weiterentwickelt. In diesen Prozess können sich alle interessierten Parteien einbringen. Auch Greenpeace wurde dazu mehrmals eingeladen.
“„Wir würden uns freuen, wenn Greenpeace seine Kritik am MSC-Programm konstruktiv in den aktuellen Prozess einbringen würde.“”
Das MSC-Siegel erhalten Fischereien weltweit nur dann, wenn sie keine überfischten Bestände befischen, das Ökosystem Meer nicht nachhaltig schädigen und über ein effektives Fischereimanagement verfügen, welches beispielsweise auf ökologische Veränderungen angemessen reagiert. Daran hat sich nichts geändert – und ändert sich auch nichts. Ob nun Fastenzeit, Ostern oder Weihnachten ist.