Die Möglichkeit, Fischereien im Rahmen einer MSC-Zertifizierung an Auflagen zu binden, ist ein sehr wichtiger Hebel, um Verbesserungen in der Art und Weise, wie unsere Meere befischt werden, voranzutreiben. So werden Anreize geschaffen, dass sich bereits nachhaltig arbeitende Fischereien während der Dauer ihres Zertifikats noch weiter verbessern und Best Practice anstreben. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, wie eine MSC-Zertifizierung und insbesondere die Auflagen, an denen Fischereien arbeiten, zu messbaren ökologischen Verbesserungen beigetragen haben. Ein Beispiel für die Wirksamkeit des MSC-Programms zeigt sich in der Südafrikanischen Kap-Seehechtfischerei.
Die MSC-zertifizierte Schleppnetzfischerei auf Kap-Seehecht in Südafrika reduzierte die Sterblichkeit von Seevögeln um 90%, die von Albatrossen sogar um 99%. Diese Ergebnisse einer 7-jährigen Studie wurden vor kurzem von der Nichtregierungsorganisation BirdLife South Africa veröffentlicht.
Diese Erfolgsgeschichte ist ein direktes Ergebnis der Zertifizierungsauflagen, die von der Fischerei verlangten, das Risiko des Beifangs von Meeresvögeln zu prüfen und ggf. entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen. Zur Minimierung des Beifangs empfahl BirdLife die Verwendung von sogenannten Tori-Leinen – an der Hauptleine hängende farbige Bänder, die die Vögel beim Ausbringen und Einholen von den Schleppleinen fern halten. Die Nichtregierungsorganisation testete gemeinsam mit der Fischereiindustrie deren Wirkung in der Praxis. Die Ergebnisse zeigen, dass durch effektive Zusammenarbeit von Industrie, Regierung und NROs bei der Schleppnetzfischerei das Verenden von Meeresvögeln effektiv verhindert werden kann.