Berlin, den 08. Juni 2009 – Am 10. Juni ist es wieder soweit - Deutschland feiert den Matjes-Saisonauftakt. Um 10 Uhr 30 eröffnet der Bürgerschaftspräsident des Landes Bremen, Christian Weber, offiziell die holländische Matjessaison in Deutschland. Alle Liebhaber der schmackhaften Herings-Leckerei haben dieses Jahr doppelten Grund zur Freude, denn ein Großteil des holländischen Matjes trägt das blaue MSC-Siegel [1]. Es steht für umweltverträglichen Fischfang und garantiert Verbrauchern durch regelmäßige Kontrollen, dass die Bestände nicht überfischt werden und der Lebensraum Meer in seiner Vielfalt erhalten bleibt. Über 80 Prozent der Heringe aus dem Nordost-Atlantik stammen bereits von Fischereien, die sich dem MSC-Programm angeschlossen und ihr nachhaltiges Arbeiten unter Beweis gestellt haben.
„Die Arbeit des MSC zum Schutz der Meere ist unentbehrlich. Wir sind froh, dass der Erlös der diesjährigen Versteigerung des ersten Matjes-Fässchens auf dem Domshof an den MSC gehen wird und wir auf diese Weise unsere Anerkennung aussprechen und seine Arbeit unterstützen können,“ erklärt Peter Koch-Bodes, der Vorsitzende des Fischfachhandels im Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V.
Der Begriff Matjes hat seinen Ursprung im holländischen Wort „Maagdenharing“, was so viel wie Mädchenhering bedeutet. Er charakterisiert das alljährlich wiederkehrende Stadium der Heringe vor der Fruchtbarkeitsphase. Dies erklärt auch die kurze Fangsaison für die Heringsspezialität, von Ende Mai bis Ende Juli. Im Frühjahr, wenn die Wassertemperaturen steigen und das Plankton sich vermehrt, entwickeln die vom Winter abgemagerten Heringe einen großen Appetit, so dass sie zum Sommeranfang prall gefüllt sind mit wertvollen Nährstoffen.
Um den gesunden Matjes für kommende Generationen zu erhalten ist eine schonende und verantwortungsbewusste Nutzung der Heringsbestände ungemein wichtig. MSC als das bekannteste Siegel für Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltigem Wildfang garantiert regelmäßige Bestandskontrollen und umweltverträgliche Fangmethoden.
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Rezepte und Fotos mit Matjes sind auf Anfrage erhältlich.
Kontakt MSC:
Gerlinde Geltinger, MSC, Schwedter Straße 9a, 10119 Berlin, Deutschland, Tel. +49 30 8849 7008, Mobil: +49 176 8011 7959, Email: [email protected].
Anmerkungen:
[1] Der MSC (Marine Stewardship Council) ist eine internationale gemeinnützige Einrichtung, die 1997 gegründet wurde, um eine Lösung für das globale Problem der Überfischung zu bieten. Die Organisation verwaltet das einzige weithin anerkannte ökologische Zertifizierungs- und Kennzeichnungsprogramm für Fischereibetriebe. Das MSC-Siegel ist das einzige seiner Art, das sowohl den „Code für vorbildliches Setzen sozialer und ökologischer Standards” von ISEAL wie auch die FAO-Kriterien erfüllt. Die „Richtlinien für die Öko-Kennzeichnung von Fisch und Fischereiprodukten aus mariner Fischerei“ der FAO fordern von glaubwürdigen Zertifizierungs- und Kennzeichnungsprogrammen:
- objektive, unabhängige Fischereibewertungen, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen,
- transparente Prozesse, die eine Konsultation mit Externen und die Möglichkeit zur Einspruchnahme umfassen,
- Standards, welche die Nachhaltigkeit der Zielspezies, der Ökosysteme und der Managementpraktiken berücksichtigen.
Der MSC hat Büros in London, Seattle, Tokio, Sydney, Den Haag, Edinburgh und Berlin. Insgesamt nehmen über 160 Fischereibetriebe am MSC-Programm teil. 47 sind derzeit zertifiziert, 106 in Bewertung und etwa 20 bis 30 in vertraulicher Vorbewertung. Zusammen fangen die Fischereibetriebe über 5 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte. In Bezug auf Fisch für den menschlichen Verzehr sind dies 42 Prozent des weltweiten Wildlachsfangs, 40 Prozent des Fangs an wichtigen Weißfischen und 18 Prozent des weltweiten Hummerfangs. Rund um den Globus gibt es derzeit über 2.400 MSC-gekennzeichnete Fisch- und Seafooderzeugnisse. In Deutschland sind inzwischen über 400 verschiedene Fischerzeugnisse mit dem MSC-Siegel erhältlich.
Dieses Jahr feiert MSC sein zehnjähriges Wirken seit Beginn der ersten Fischereibewertungen nach MSC-Standard. Weitere Informationen finden Sie auf www.msc.org.