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In seiner jüngsten Erklärung erkennt der WWF Folgendes an: Der MSC hat„(…)weltweit Rahmenbedingungen geschaffen, durch die Fischereien zur Nachhaltigkeit ermutigt werden sollen, und hat so einen wirksamen Beitrag zur Erhaltung der Ozeane geleistet. Weiterhin haben die MSC-Anforderungen an die Lieferkette geholfen die Rückverfolgbarkeit, Rechtmäßigkeit und Transparenz vieler Fischereien zu sichern.“ Auch auf politischer Ebene sieht der WWF „(…) dass auch Fischereipolitik sowie der Fischereisektor durch den Anreiz einer möglichen Zertifizierung insgesamt in Bewegung kamen“.

Diese Aussagen unterstreichen die Erfolgsgeschichte des MSC. Gemeinsam mit Einzelhändlern, Lieferanten, Verarbeitern und Fischern hat der MSC in den vergangenen 20 Jahren messbare Verbesserungen in und auf unseren Meeren erwirkt.

WWF verweist in seiner Erklärung auf ausstehende Reformen im MSC-System, auf die er den MSC bereits im Januar 2018 hingewiesen habe.

Entwicklungen im MSC-Programm

In Übereinstimmung mit den Forderungen der Welternährungsorganisation (FAO) zur Ökokennzeichnung von Fisch aus Wildfang, ist der MSC verpflichtet, seinen Standard regelmäßig zu überprüfen und – wenn notwendig – zu überarbeiten. Damit stellt er sicher, dass seine Anforderungen effektiv bleiben und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie den weltweit anerkannten „Best Practices“ im Fischereimanagement entsprechen. Mit der letzten Aktualisierung des Fischereistandards 2014, wurde beispielsweise die Messlatte für einige wichtige Anforderungen an Fischereien höher gelegt. So hat der MSC zusätzliche Anforderungen für Fischereien auf Arten am unteren Ende der Nahrungskette und in empfindlichen marinen Ökosystemen eingeführt. Untersuchungen und Forschungsarbeiten als Grundlage für die nächste Standardüberarbeitung laufen bereits; der formelle Prozess der Überarbeitung des MSC-Fischereistandards wird 2019 beginnen.

Anpassungen und Änderungen des MSC-Standards müssen immer wissenschaftlich umfassend konsultiert und analysiert werden, um sicher zu stellen, dass sie effektiv und sinnvoll sind. Genau das passiert während der regelmäßigen Überarbeitungsprozesse– dem Fisheries Standard Review und dem Assurance Review.

MSC setzt bei allen Programmentwicklungen auf einen integrativen Multi-Stakeholder-Ansatz mit umfassenden Konsultationsmechanismen und dem Mitwirken möglichst vieler Interessengruppen. Als der WWF Ende der 1990er Jahre bei der Gründung des MSC mitwirkte, baute er genau auf diesem Prinzip, einer breiten Stakeholderbeteiligung, auf. Ein Prinzip, bei dem keine Einzelmeinungen dominieren können. Nach diesem Grundsatz ist auch der MSC-Interessengruppenrat aufgebaut. Er berät den MSC-Treuhänderrat und gibt Empfehlungen zur Arbeit des MSC ab. Dabei repräsentiert er unterschiedlichste Gruppen aus Industrie, Handel, Regierung, Wissenschaft und NGOs und stellt sicher, dass ihre unterschiedlichen Perspektiven und Positionen gehört werden. Der WWF ist im MSC-Interessengruppenrat vertreten.

Der WWF hat daher eine wichtige Stimme in Abstimmungsprozessen, aber er hat nicht die einzige Stimme. Der MSC kann sich zwar dazu verpflichten, bestimmte Bereiche des MSC-Programms zu prüfen, er kann sich jedoch nicht dazu verpflichten, spezifische Maßnahmen zu ergreifen, bevor nicht alle Stakeholder die Möglichkeit hatten, sich zu äußern. Der MSC hat sich dazu verpflichtet, die Meinungen und Ansichten aller Stakeholder im Rahmen der gleichen strengen Konsultationsprozesse zu hören. Genau diese Prozesse haben dazu beigetragen, dass das MSC-Programm zum weltweit führenden Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Fischerei wurde, welches auch der WWF weiterhin als „bestes verfügbares Wildfisch-Siegel am Markt“ anerkennt.

Unabhängig und unparteiisch

Der WWF hat den MSC mitbegründet mit der Absicht, eine unabhängige und unparteiische Organisation zu schaffen, die einen objektiven, wissenschaftlichen Ansatz bei der Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung einer Fischerei verfolgt. Der MSC legt dabei die Kriterien für nachhaltige Fischerei fest und entwickelt diese ständig weiter. Die Bewertung einer Fischerei an sich wird wiederum von unabhängigen Gutachtern (Zertifizierern) durchgeführt.

MSC schätzt das Engagement des WWF und dass er seine Expertise in Fischereibewertungen einbringt. Die Einbeziehung von Stakeholdern in den Bewertungsprozess von Fischereien stellt sicher, dass alle relevanten Informationen berücksichtigt werden, und ist wichtig für die Glaubwürdigkeit und Transparenz des Verfahrens.

Stakeholder informieren die unabhängigen Zertifizierer durch das Einreichen verschiedenster Informationen (Studien und andere Belege), die für die Bewertung einer Fischerei wichtig sein könnten. Der Zertifizierer muss alle Informationen sichten und in seiner Entscheidung berücksichtigen. Stakeholder sind nicht immer einer Meinung. Meinungsverschiedenheiten zwischen den verschiedenen Interessensvertretern und Unmut über das Ergebnis einer Bewertung können also bei der einen oder anderen Partei auftreten. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Entscheidung falsch ist. Dieser unabhängige und unparteiische Ansatz spiegelt die grundlegenden Prinzipien des MSC-Programms wider.

Rupert Howes, Geschäftsführer des MSC fügt hinzu: "MSC und WWF arbeiten mit vielen gemeinsamen Partnern zusammen. MSC engagiert sich weiterhin für eine positive, lösungsorientierte Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern, die unsere Vision von gesunden und produktiven Ozeanen teilen. Angesichts des zunehmenden Drucks, unter dem unsere Meere stehen, ist es wichtig, dass wir alle Hand in Hand arbeiten - NGOs, Regierungen, Einzelhändler und die Industrie - um eine nachhaltige Nutzung der wertvollen Meeresressourcen voranzutreiben. Das erfordert einen pragmatischen Ansatz und einen Konsens darüber, wie unsere gemeinsamen Ziele am besten erreicht werden können.“