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Wir brechen eine Lanze für regionale und saisonale Zutaten zu Weihnachten und zeigen Euch heute, dass lecker und festlich nicht unbedingt exotisch bedeuten muss.

Der globalisierte Markt für Lebensmittel und der wetterunabhängige Anbau von Gemüse in Treibhäusern haben uns verwöhnt. Es ist inzwischen ganz normal für uns, dass sämtliche Fleisch-, Fisch-, Obst- und Gemüsesorten das ganze Jahr über erhältlich sind. Über die Folgen, die Tierhaltung, Transportwege von Lebensmitteln und saisonunabhängiger Anbau für die Umwelt haben, denken wir oft viel zu wenig nach. Zu verlockend sind die tropischen Früchte, das frische Sushi oder die argentinischen Rindersteaks in den Supermarktregalen.

Weihnachten ist ein schöner Anlass sich auf das Wesentliche zu besinnen und sich einmal an den traditionellen Weihnachtsrezepten mit den typischen regionalen Produkten und saisonalen Gemüsesorten zu versuchen.

Fleisch

Wie Ihr im ersten Artikel zur Menüplanung schon erfahren habt, ist der erste Schritt für ein nachhaltigeres Essen, den Fleischverbrauch einzuschränken. Wenn Ihr nicht ganz auf Fleisch verzichten wollt, gibt es trotzdem einige Möglichkeiten, nachhaltiger einzukaufen und damit den ökologischen Fußabdruck Eures Weihnachtsessens klein zu halten.

Wie wäre es zum Beispiel damit, das Fleisch für den festlichen Braten nicht im Supermarkt, sondern auf einem Bauernhof in Eurer Nähe zu kaufen? Ihr könnt Euch vor Ort davon überzeugen, dass die Tiere gut versorgt werden und angemessen leben. Kurz vor der Weihnachtszeit wird der Bauer das Tier dann schlachten und Euch entweder ganz oder bereits ausgenommen und in entsprechende Fleischportionen geteilt liefern. Falls Ihr nicht selbst nach einem Bauernhof suchen wollt, gibt es in vielen Großstädten auch Metzgereien, die diesen Service in Zusammenarbeit mit lokalen Bauern anbieten.

Wenn sich der Einkauf im Supermarkt nicht vermeiden lässt, sucht nach den Abteilungen mit den Produkten lokaler Erzeuger, die es in den meisten großen Supermärkten inzwischen gibt. Achtet auch hier auf bekannte Ökosiegel und Herkunftsbezeichnungen.

cod with creamed leeks

Fisch

Viele Fischarten gibt es immer tiefgefroren zu kaufen, und die meisten Zuchtfische haben das ganze Jahr Saison. Doch es gibt auch im Winter einige frische Spezialitäten aus europäischen Gewässern. Fische wie Rotbarsch, Scholle und Seeteufel werden ganzjährig gefangen. Auch Kabeljau hat das ganze Jahr Fangzeit. Ab Januar beginnt außerdem die Saison für Skrei, den wandernden Winterkabeljau aus der Barentssee. Eine ganz besondere Delikatesse ist die Jakobsmuschel, die von November bis März gefangen wird.

Für Anregungen zu leckeren Fischgerichten könnt Ihr Euch unsere nachhaltigen Rezeptideen anschauen, z.B. Jakobsmuscheln mit Risotto und geschmortem Chicorée.

Gemüse und Obst

Die Versorgung mit einheimischen Gemüsesorten ist im Winter nicht allzu schwer. Kohlsorten wie Grünkohl und Rosenkohl, Feldsalat, Karotten und Lauch sind typisch für die Wintermonate und lassen sich zu leckeren Vorsuppen und Beilagen verarbeiten. Für süße Speisen und Desserts könnt Ihr auf Äpfel und Birnen zurückgreifen. Einen genauen Überblick über die saisonalen Obst- und Gemüsesorten verschafft Ihr Euch im Saisonkalender des BzfE (Bundeszentrum für Ernährung).

Üblicherweise stammen die meisten traditionellen Familienrezepte für das Weihnachtsessen aus einer Zeit, in der es noch ganz normal war, das Gemüse selbst anzubauen oder von den Bauern aus der Nähe zu kaufen. Ihr müsst also einfach nur der Einkaufsliste in Großmutters altem Kochbuch folgen, schon habt Ihr ein regional-saisonal nachhaltiges Weihnachtsmenü zusammengestellt.