Berlin, den 13. Oktober 2009 - In den verschiedenen Mensen des Studentenwerks Frankfurt am Main steht ab sofort Fisch aus nachhaltiger Herkunft auf dem Speiseplan. Dafür hat sich das Studentenwerk nach dem Rückverfolgbarkeits-Standard des MSC [1] zertifizieren lassen und darf künftig Gerichte mit Hoki, Hering, Seelachs und Wildlachs aus nachhaltiger Fischerei anbieten. Studenten erkennen solche Speisen am blauen MSC-Siegel. Es genießt weltweit Vertrauen und ist das bekannteste Label für Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei.
Die Welternährungsorganisation (WHO) berichtet, dass rund 80 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bis an ihr Limit ausgebeutet werden oder überfischt sind. Das Studentenwerk Frankfurt ist sich seiner Verantwortung für eine nachhaltige Beschaffung bewusst und bietet seinen Studenten ab sofort eine umweltbewusste Alternative.
„Unsere Studenten können nun mit der Wahl ihres Mittagsmenus nachhaltige Fischfangpraktiken belohnen und damit einen Beitrag gegen die Überfischung der Meere leisten“, freut sich Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main. „Eine in unseren Mensen durchgeführte MSC-Probewoche war sehr erfolgreich und hat uns gezeigt, dass die Studierenden gern bereit sind, für nachhaltig gefischten Fisch auch einen etwas höheren Preis zu bezahlen“, fügt er zufrieden hinzu.
Das MSC-Siegel wird nur an Fangbetriebe verliehen, die dafür sorgen, dass ausreichend Fisch für die Zukunft vorhanden ist, Meeressäuger und Wasservögel geschützt werden und der Lebensraum Meer in seiner Vielfalt erhalten bleibt.
Gegründet wurde der MSC 1997 von der Umweltorganisation WWF und dem Lebensmittelkonzern Unilever, um eine Lösung für das globale Problem der Überfischung zu bieten. Seit 10 Jahren nun ist der MSC unabhängig und vergibt sein Umweltsiegel an nachhaltig arbeitende Fischereien. Derzeit sind weltweit 56 Fischereien zertifiziert und weitere 100 befinden sich in Bewertung. „Die Entscheidung des Studentenwerks Frankfurt, MSC-zertifizierte Gerichte in den Speiseplan aufzunehmen ist beispielhaft und von großem Wert für den Erhalt der Artenvielfalt in unseren Meeren“, kommentiert Marnie Bammert, Leiterin MSC in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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Bilder von der feierlichen Übergabe des MSC-Zertifikats an das Studentenwerk Frankfurt sind auf Anfrage erhältlich.
Kontakt:
Katrin Wenzel, Studentenwerk Frankfurt am Main, Tel. 069 798 34903, Email:[email protected]
Gerlinde Geltinger, MSC Deutschland, Tel. 030 8849 7008, Email: [email protected]
Anmerkungen:
[1] Der MSC (Marine Stewardship Council) ist eine internationale gemeinnützige Einrichtung, die Lösungen für das Problem der Überfischung vorantreibt. Der MSC verwaltet das einzige ökologische Zertifizierungs- und Kennzeichnungsprogramm für Fischereibetriebe des Wildfangs, das sowohl den „Code für vorbildliches Setzen sozialer und ökologischer Standards” von ISEAL wie auch die FAO-Kriterien für Fischereizertifizierungen erfüllt. Die „Richtlinien für die Öko-Kennzeichnung von Fisch und Fischereiprodukten aus mariner Fischerei“ der FAO fordern von glaubwürdigen Zertifizierungs- und Kennzeichnungsprogrammen:
- Objektive, unabhängige Fischereibewertungen, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen,
- transparente Prozesse, die eine Konsultation mit Externen und die Möglichkeit zur Einspruchnahme umfassen,
- Standards, welche die Nachhaltigkeit der Zielspezies, der Ökosysteme und der Managementpraktiken berücksichtigen.
Der MSC hat Büros in London, Seattle, Tokio, Sydney, Den Haag, Edinburgh, Berlin und Kapstadt.
Insgesamt nehmen über 150 Fischereibetriebe am MSC-Programm teil. 56 sind derzeit zertifiziert und über 100 befinden sich in Bewertung nach MSC-Standard. Weitere 50 bis 60 durchlaufen eine vertrauliche Vorbewertung. Zusammen fangen die Fischereibetriebe im MSC-Programm knapp 7 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte, was etwa 12 Prozent des weltweiten Fangs für den menschlichen Verzehr entspricht. Die bereits zertifizierten Fischereien fangen fast vier Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte - mehr als sieben Prozent des weltweiten Fangs für den menschlichen Verzehr. Rund um den Globus gibt es derzeit über 2.800 MSC-gekennzeichnete Fisch- und Seafooderzeugnisse. Weitere Informationen finden Sie auf www.msc.org.