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Der MSC spricht sich weder für noch gegen einen Fischkonsum aus. Für diejenigen, die Fisch essen möchten, bietet das MSC-Siegel eine nachhaltige Möglichkeit. Wir schätzen alle, die sich, um die Meere zu schonen, gegen den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten entscheiden.

Nicht jeder hat die Wahl

Ob man Fisch essen oder sich lieber vegetarisch oder vegan ernähren möchte – diese Wahl haben längst nicht alle. Fisch deckt den täglichen Proteinbedarf von geschätzt drei Milliarden Menschen weltweit. Zugleich sichern Fischerei und Aquakultur das Einkommen von rund 800 Millionen Menschen. Für die Welternährung sind Fische und Meeresfrüchte zweifellos ein relevanter Baustein. Und im Hinblick auf eine wachsende Weltbevölkerung sogar ein immer wichtiger werdender Bestandteil.

Es findet keine Verkaufsförderung statt

Der Vorwurf, der z.B. von Greenpeace vorgebracht wird, dass MSC-Siegel wirke als Verkaufsförderer von Fischprodukten, ist einfach und schnell mit Zahlen zu widerlegen. Während der Fischkonsum in Deutschland seit 2012 bei rund 14kg pro Kopf stagniert, steigt das Angebot an MSC-zertifizierten Fisch und Meeresfrüchten hier kontinuierlich. 2019 erreichten MSC-zertifizierte Produkte⁠ in Deutschland einen Marktanteil von rund 43 Prozent bei Fischerzeugnissen im Einzelhandel. 2012 lag der Marktanteil noch bei rund 30 Prozent. Dass Deutschland absoluter Spitzenreiter ist, wenn es um das Angebot von Fischprodukten aus MSC-zertifizierter nachhaltiger Fischerei geht, ist erfreulich. Die Menschen hierzulande essen aber genauso viel oder wenig Fisch wie bislang, aber sie greifen häufiger zu nachhaltig erzeugten Alternativen – und das ist gut so!

Auch wenn VerbraucherInnen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz den Eindruck gewinnen können, das MSC-Siegel sei auf fast allen Fischprodukten zu finden, sieht die globale Realität anders aus, denn bislang sind nur 14 Prozent der globalen Fangmenge MSC-zertifiziert und das Angebot an MSC-zertifizierter Ware auf wichtigen Fischmärkten wie z.B. China ist vernichtend klein. In China beträgt der Pro-Kopf-Konsum von Fisch und Meeresfrüchten heute rund 41 kg, im Jahr 2009 waren es noch 32 kg.

Für den weltweiten jährlichen Anstieg des Fischkonsum gibt es demnach andere Gründe, als das Angebot an MSC-zertifizierten nachhaltigen Fischprodukten.

Bewusst und nachhaltig konsumieren 

Wir können das Potenzial der Ozeane nutzen, um Milliarden von Menschen zu versorgen und gleichzeitig die Meere und ihre Artenvielfalt schützen. Wie? In den reichen Industrienationen sollten wir Fisch nicht als tägliche Nahrung, sondern als Delikatesse begreifen. Und wenn wir Fisch essen, dann aus zertifiziert nachhaltiger Herkunft.  

„Blaue Lebensmittel“ sind die Zukunft, sagen Forscher

Im Jahr 2050 wird die Erde voraussichtlich mehr als neun Milliarden Menschen ernähren müssen – eine Milliarde mehr als heute. Auf Nahrung aus dem Wasser ruht große Hoffnung zur Bewältigung von Hunger und Mangelernährung.

blaue Lebensmittel: geöffnete Thunfischdose auf weißem Teller mit Gabel auf blauem Tisch

Blaue Lebensmittel haben ein enormes Potential um die Herausforderungen einer wachsenden Bevölkerung zu bewältigen

Als "blau" gelten Lebensmittel, wenn sie aus Süß- oder Salzwasser stammen. Und sie haben viel Potenzial bei der Bewältigung der Herausforderungen von Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und Mangelernährung, wie die internationale Initiative „Blue Food Assessment“ 2021 mit einer umfangreichen Studie zeigte.

Fisch und andere blaue Nahrungsmittel könnten mehr Menschen mit Nährstoffen versorgen, als das heute bereits der Fall ist. Zudem seien sie ein möglicher Weg hin zu mehr Ernährungsgerechtigkeit und Ernährungssicherheit.

Hinzu kommt: Fisch und Meeresfrüchte haben eine signifikant günstigere Treibhausgasbilanz. Einer der wesentlichen Pluspunkte hier ist, dass Fisch ein Kaltblüter ist – er benötigt also relativ wenig Energie, um seine Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Stattdessen kann er Nahrungsenergie in Körperwachstum und damit, aus menschlicher Sicht, in die Produktion von wertvollen Proteinen umsetzen. Das unterscheidet ihn von den meisten Tieren, die wir sonst verzehren. Auch wenn man sich weitere Parameter anguckt – also Überdüngung, CO2-Ausstoß, Energieverbrauch und so weiter – ist Wildfisch als Lieferant für Proteine ökologisch klar im Vorteil gegenüber Schweinen, Hühnern und Rindern.

Eine Chance für viele: Potenzial der Ozeane nachhaltig nutzen

Wir brauchen gesunde Meere, um die Erderwärmung aufzuhalten und eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren! Wir können das Potenzial der Ozeane nutzen, um Milliarden von Menschen zu versorgen und gleichzeitig die Meere und ihre Artenvielfalt schützen. Wie? In den reichen Industrienationen sollten wir Fisch nicht als tägliche Nahrung, sondern als Delikatesse begreifen. Und wenn wir Fisch essen, dann aus zertifiziert nachhaltiger Herkunft.  

Das Ziel des MSC ist die Nutzung mariner Ressourcen unter Einhaltung strenger Nachhaltigkeitsanforderungen. Dafür setzen wir uns ein. Das hat aber nichts mit umsatzgetriebenem Ankurbeln von Fischkonsum zu tun.

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