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Wir stellen zwei der beliebtesten Speisefisch-Arten aus der Seehecht-Familie vor. Denn den einen „Seehecht“ gibt es gar nicht. Seehecht ist für seinen dezenten Geschmack und sein festes Fleisch beliebt. Auch in Fischstäbchen wird häufig Seehecht verwendet.



Lat.: Merluccius spp.

Größe: Ø 1 m (Kap-Seehecht)

Größe: Ø 60 cm (Pazifischer Seehecht)



Was ist Seehecht?

Seehechte sind eine große Familie in der Gattung der dorschartigen Fische. Oft wird nur ganz allgemein vom Seehecht gesprochen, doch tatsächlich gibt es mehr als 15 verschiedene Arten. Die wichtigsten Speisefische sind der Kap-Seehecht und der Pazifische Seehecht, auf die sich die folgenden Informationen beziehen.

Fischerei & Nachhaltigkeit beim Seehecht

Pazifische Seehechte bewegen sich in Schwärmen im offenen Meer und können deshalb mit einem pelagischen Scherbrettnetz gefangen werden. Dabei handelt es sich um ein Schleppnetz, das ohne Kontakt zum Meeresboden durch das Wasser gezogen wird, um Schwarmfische zu fangen. Bei dieser Fangmethode ist der Anteil an Beifang besonders gering, da kaum Fische anderer Arten in einem Seehecht-Schwarm mitschwimmen.

Kap-Seehechte kommen über dem Festlandsockel in Tiefen bis zu 1.000 Metern vor und bewegen sich oft nah am Meeresboden. Aus diesem Grund werden sie meistens mit Grundscherbrettnetzen gefangen. Diese Netze werden von einem Schiff über den Meeresboden gezogen und fangen so die dort lebenden Fische ein. Die Gefährdung des Meeresbodens stellt hier ein Risiko dar.

Seehechte werden erst im Alter zwischen 3 und 5 Jahren geschlechtsreif. Das ist verhältnismäßig spät und führt dazu, dass sich überfischte Bestände nur langsam erholen. Man sollte also unbedingt darauf achten, nur ausgewachsene Fische aus nachhaltiger Fischerei zu kaufen.

Wer Seehecht aus MSC-zertifizierten Fischereien kauft, kann sicher sein, dass der Fischbestand und die Fangmethoden regelmäßig überprüft werden, um Überfischung zu vermeiden. Auch hinsichtlich ihres Einflusses auf den Meeresboden und die Höhe ihres Beifangs werden MSC-zertifizierte Fischereien geprüft und regelmäßig kontrolliert.

 

Seehechte jagen nachts Schwarmfische wie Heringe

Seehechte jagen nachts Schwarmfische wie Heringe

Fanggebiete: Wo lebt Seehecht?

Seehechte bewegen sich in Schwärmen sowohl in Küstennähe als auch im offenen Meer. Der Kap-Seehecht lebt im Atlantik vor der Küste Afrikas, von Namibia bis zum Kap der Guten Hoffnung. Sein pazifischer Verwandter lebt vor allem im Nordpazifik vom Süden Kanadas bis nach Kalifornien.

Zum Laichen verlassen die Seehechte ihren Lebensraum und schwimmen mehrere hundert Kilometer aufs offene Meer hinaus.

Seehechte sind nachtaktive Jäger. Ihre Lieblingsbeute sind kleinere Schwarmfische wie Heringe, Sprotten, Makrelen und Sardinen. Doch wie es so oft in der Natur ist, werden sie auch selbst gejagt und stehen auf dem Speiseplan von Robben und Haien.

FAO Fanngebiet Seehecht

Wie sieht Seehecht aus?

Der Seehecht ist ein sehr schlanker Fisch mit einem auffallend spitz zulaufenden Kopf. Der Körper ist am Rücken silbrig gefärbt und wird zum Bauch hin weiß. Beim Pazifischen Seehecht kann der Rücken leicht bräunlich gefärbt sein, bevor er in den typischen silbrig-weißen Farbverlauf übergeht. Je nach Art und Alter können Seehechte bis zu 1 m lang werden.

Charakteristisch für alle Arten ist die kurze erste Rückenflosse, gefolgt von einer langen zweiten Rückenflosse, die in etwa ebenso lang wie die Afterflosse ist. Die Schwanzflosse ist konkav – also in der Seitenansicht nach innen gewölbt – und die ausgeprägten Brustflossen reichen bis zum Beginn der Afterflosse.

Auffällig ist auch das große Maul mit kräftigen Fangzähnen, das keinen Zweifel daran lässt, wie sich der Seehecht ernährt.

Ryan Davey, Seehechtfischer aus Cornwall und Kapitän des MSC-zertifizierten Seehechtschiffs Stelissa.

Ryan Davey, Seehechtfischer aus Cornwall und Kapitän des MSC-zertifizierten Seehechtschiffs Stelissa.

Seehecht auf dem Teller

Der Seehecht ist für sein weißes, festes Fleisch bekannt. Es ist sehr zart und wird aufgrund seiner besonderen Qualität gerne für Sushi verwendet. Doch nicht nur das – der Seehecht gehört außerdem zu den gesündesten Fischen, da er sehr fettarm ist. Neben den Vitaminen B1 und B2 und einem hohen Anteil an Jod, enthält er Phosphor und Calcium, die unter anderem für ein gesundes Knochenwachstum verantwortlich sind.

Der Geschmack ist leicht salzig und mild. Er kommt gut in mediterranen Gerichten zur Geltung, weshalb die beliebtesten Seehecht-Rezepte oft von der spanischen und italienischen Küche inspiriert sind. Doch auch in Kombination mit saisonalem deutschen Gemüse und Salzkartoffeln oder in asiatischen Fischcurrys ist der Seehecht eine echte Delikatesse.

Auch wenn kleinere Fische im Ganzen verkauft werden, sind Seehechtfilets mit Abstand die begehrtesten Stücke des Speisefischs. In den meisten gut sortierten Supermärkten gibt es Seehechtfilets frisch und tiefgefroren zu kaufen. Auch geräuchert oder getrocknet findet man Seehecht im Regal. Außerdem ist Seehecht ist auch häufig in fertigen Fischprodukten wie Fischstäbchen oder Schlemmerfilets, oder in Fertiggerichten enthalten.

Seehecht lässt sich gut kochen und braten. Der Geschmack eignet sich auch gut zum Grillen, allerdings zerfällt das Fleisch sehr leicht, weshalb man den Fisch nicht direkt auf den Rost legen sollte.

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