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Aktuelle Fischerei-zertifizierungen: November 2012

Seit Juli sind elf weitere Fischereien MSC-zertifiziert worden. Fast die Hälfte dieser Neuzugänge fangen Schalen- und Krustentiere. Neben diesen Erstzertifizierungen ist die Neuseeländische Hokifischerei besonders erwähnenswert, die im September zum zweiten Mal erfolgreich rezertifiziert wurde.

Nachhaltig gefangene Schalen – und Krustentiere

Die erste Hokkigaifischerei mit MSC-Zertifikat ist die Clearwater Seafoods Banquereau and Grand Bank Arctic surf clam Hydraulic Dredge, eine küstenferne Fischerei auf Trogmuscheln an der Ostküste Kanadas. Dieser Meilenstein wurde mit ihrer Zertifizierung im Juli gesetzt. Die Muschelprodukte von Clearwater Seafood dürfen jetzt das blaue MSC-Siegel tragen.

Auch die Scotian Shelf snow crab trap fishery erhielt im Juli als erste Krabbenfischerei Nordamerikas die MSC-Zertifizierung. Kurz darauf, im September, wurde auch die Southern Gulf of St Lawrence snow crab trap fishery MSC-zertifiziert, woraufhin Peter Norsworthy, Generaldirektor der Vereinigung von Fisch- und Meeresfrüchteproduzenten in Neuschottland stolz verkündete, dass „umweltbewusste Verbraucher sicher sein können, dass Krabben von Neuschottlands Produzenten auf eine nachhaltige und verantwortungsvolle Weise gefangen werden“.

Die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren

Die Dee-Mündung in Nordwales ist eine der wichtigsten Feuchtgebiete für Wasservögel im Vereinigten Königreich. Im Juli hat die Herzmuschelfischerei Dee Estuary cockle fishery die MSC-Bewertung erfolgreich abgeschlossen. Bemerkenswert dabei ist, dass die Zertifizierer in ihrem Bericht besonders das vorbildliche Management der Fischerei hervorhoben. Die Herzmuschelfischerei stellt sicher, dass genug Herzmuscheln übrig bleiben, um Austernfischern – eine wichtige Seevogelart der Region – ausreichend Nahrung zu bieten.

Die Miesmuschelfischerei Exmouth Mussels Company, ebenfalls aus dem Vereinigten Königreich, ist sich ihrer Umweltverantwortung genauso bewusst. Die Fischerei findet in einem Gebiet von besonderem wissenschaftlichen Interesse – einem Naturschutzgebiet und einem lokalen und nationalen Naturreservat – statt. Das Unternehmen hat eine  spezielle Fangtechnik entwickelt, bei der die Muscheln mit Wasserstrahlen vom Meeresboden angehoben werden und dadurch die unterliegenden Bodenschichten vom Fanggerät unberührt bleiben. Im Zertifizierungsbericht der Fischerei schlussfolgerten die unabhängigen Zertifizierer, dass die Fischerei nicht nur den MSC-Standard erfüllt, sondern sich auch aktiv bei Naturschutzbemühungen engagiert und ein gutes Verhältnis zu den lokalen Umweltorganisationen pflegt.

Kronjuwel der Wildlachsfischerei jetzt MSC-zertifiziert

Glückwünsche zur erfolgreichen Zertifizierung gehen an die Lachsfischerei Ozernaya River sockeye salmon fishery, die vom Wildlachszentrum (eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wildlachsökosystemen im Pazifikraum einsetzt) als eine der Kronjuwelen der weltweiten Wildlachsfischereien bezeichnet wurde. Die südwestliche Kamtschatka-Küste, einschließlich des Ozernaya, ist weltweit die biologisch vielfältigste Region für Lachs.

Die Hauptmärkte für Rotlachs aus Kamchatka sind Japan, China und Kanada, wobei das Interesse am US-amerikanischen und europäischen Markt steigt.

Neue Märkte für Kabeljau und Schellfisch

Kabeljau und Schellfisch aus der Farörer Fischerei Faroe Island North East Arctic cod and haddock fishery wird ausgenommen, geköpft, filettiert, auf See eingefroren und auf den Faröer Inseln angelandet, fertig zum Export in die EU. Die Fischerei wurde im August mit dem MSC-Zertifikat ausgezeichnet, das die gesamte Faröer Fischerei auf Nordostatlantischen Kabeljau und Schellfisch in der Barentsee einschließt. Die Flotte besteht aus zwei 60-Meter Schiffen mit Grundschleppnetzen, die das ganze Jahr eingesetzt werden.

„Diese Zertifizierung wird uns neue Märkte öffnen und auf bestehende Märkte aufbauen. Wir sind sehr gespannt, was die Zukunft für uns bereithält“, sagt Jógvan Hansen, Generaldirektor des Fischereibesitzers JFK Ltd.

Im gleichen Monat erhielt eine weitere Faröer Fischerei das MSC-Zertifikat. Die Faroese fishery of Great Silver smelt ist damit die weltweit erste Fischerei auf Goldlachs die mit dem MSC-Zertifikat ausgezeichnet wurde. Die Fanggebiete der Fischerei liegen auf der Faröer Bank und dem Faröer Plateau im Nordostatlantik. Die Fischerei hat sechs Fangschiffe, die mit leichten semi-pelagischen Grundschleppnetzen 20.000 Tonnen Goldlachs im Jahr fischen, dies entspricht 95 % der gesamten Goldlachs-Anlandungen der Faröer Inseln. Die größten Fänge werden normalerweise im Juli und August gemacht.

Der Fang wird hauptsächlich nach Europa und dort vor allem nach Norwegen, Schweden, Dänemark, England, Schottland und Irland verkauft.

Kleine Fischereien im MSC-Programm

Die traditionelle mexikanische Langustenfischerei Sian Ka'an and Banco Chinchorro Biosphere Reserves spiny lobster fishery darf seit Juli diesen Jahres ihren Langustenfang mit dem MSC-Siegel kennzeichnen. Damit ist sie die vierte Fischerei in Mexiko, die MSC-zertifiziert ist, aber die erste zertifizierte Langustenfischerei in der Karibik.

Jaime Medina-Flores, Präsident des Regionalen Verbandes der Fischereigenossenschaften von Quintana Roo, sagte zur Zertifizierung: „Für unsere Fischer ist die MSC-Zertifizierung mehr als ein Erfolg - es ist die Möglichkeit, globale Unterstützung zu bekommen und die Vorteile einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Fischerei zu nutzen – nicht nur am Markt, sondern auch im Rahmen unserer Aktivitäten und für die Gemeinden.“

Erfolgreiche Managementmaßnahmen erlauben den Beständen, sich zu erholen

Ende August erhielt die Dornhaifischerei US Atlantic spiny dogfish fishery die MSC-Zertifizierung. Der von der zertifizierten Fischerei genutzte Dornhaibestand ist im westlichen Nordatlantik verbreitet, von Labrador bis nach Florida. Die Fischerei findet das ganze Jahr hindurch in den Hoheitsgewässern der US-amerikanischen Ostküste von Maine bis nach North Carolina statt und setzt drei Arten von Fanggeräten ein: Stellnetze, Langleinen und Scherbrettnetze. Im Jahr 2009 erreichten die Anlandungen insgesamt ca. 3.300 Tonnen, wovon etwa zwei Drittel aus Stellnetzfängen stammten.

Die für das Management der Fischerei staatlichen und zwischenstaatlichen Organe richteten im Jahr 2002 einen Wiederaufbauplan ein. Der Dornhaibestand hat sich seither nachweislich vollständig erholt, und die Fangmengen werden so festgesetzt, dass die nachhaltige Nutzung gewährleistet ist. Diese Erfolge sind auf Managementmaßnahmen wie die starken Einschränkungen der Fangmenge und der Anzahl der Fangfahrten zurückzuführen. Infolge der Erholung des Bestandes konnten die Fischereimanager die erlaubte Fangmenge für die kommerzielle Fischerei für das Fischereijahr 2012/13 auf 16.101 Tonnen anheben. Der wichtigste Abnehmermarkt der Fischerei ist die Europäische Union.

Verantwortung für Fischbestände – heute und in Zukunft

Kurt S. Madsen, Vorsitzender der Danish Fischermen’s Producer Organisation (DFPO) ist stolz darauf, dass mit der MSC-Zertifizierung der Schellfischfischerei DFPO Denmark North Sea & Skagerrak haddock fishery im August das ehrgeizige Ziel der Organisation (die MSC-Zertifizierung aller Mitglieder) fast erfüllt ist.

„Das zeigt, dass sich unser Einsatz für jetzige und zukünftige Fischbestände lohnt und wir hoffen, dass auch Verbraucher beitragen, indem sie an den Fischtheken verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen“, sagte er.

Schließlich zeigt auch die Seezungenfischerei Hastings fleet Dover sole trammel net, gill net and trawl fishery aus dem Vereinigten Königreich herausragenden Einsatz für Nachhaltigkeit und erhielt Ende Juli die Rezertifizierung nach MSC-Standard.