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Glückwunsch vom MSC: Nachhaltigkeit des Seelachsfangs in der Nordsee wiederholt bestätigt

Das deutsche Fischereiunternehmen „Kutterfisch-Zentrale“ mit Sitz in Cuxhaven hat im Rahmen der Rezertifizierung nach MSC-Standard erneut bewiesen, dass Fischfang im großen Stil auch verantwortungsbewusst und nachhaltig funktionieren kann. Die Fischerei wurde für ihren Seelachsfang in der Nordsee wiederholt mit dem MSC-Siegel ausgezeichnet.

Die „Kutterfisch-Zentrale“ ist einer der größten heimischen Erzeuger und Verarbeiter von Nordseefisch. Sie fängt und verwertet 10.800 Tonnen Seelachs pro Jahr. Doch Kutterfisch tut dies nicht auf gewöhnliche Weise. Die Seelachse werden umweltverträglich und verantwortungsbewusst gefangen. Dafür hat Kutterfisch im Jahr 2008 das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei erhalten, und war damit der erste deutsche Fangbetrieb mit dieser Nachhaltigkeits-Auszeichnung. Nun, im Jahr 2013, erhalten die Kutterfischer das MSC-Siegel bereits zum zweiten Mal.

Vertrauen ist gut, wiederholte Kontrolle ist besser

MSC-zertifizierte Fischereien müssen fünf Jahre nach erfolgter Zertifizierung  das gesamte Bewertungsverfahren neu durchlaufen, um sicherzustellen, dass sie den MSC-Anforderungen noch gerecht werden und sich weiterhin wo nötig verbessern. Als Grundlage für die Verbesserungen dienen Aktionspläne, deren Umsetzung jährlich abgeprüft wird. Auch die Kutterfisch-Zentrale hatte bei ihrer ersten Zertifizierung im Jahr 2008 einen solchen mit auf den Weg bekommen.

Der Aktionsplan für die Seelachsfischerei adressierte unter anderem ihren Kabeljaubeifang. Offiziell hat die Seelachsfischerei eine Kabeljauquote von zehn Prozent des Gesamtfangs, die sie legal anlanden und verkaufen darf. Eine Zertifizierungsauflage verlangte jedoch, den Kabeljaubeifang auf unter fünf Prozent zu senken, da der Kabeljaubestand in der Nordsee zum Zeitpunkt der Zertifizierung in einem schlechten Zustand war. „Diese Auflage hat der Zertifizierer uns sozusagen ins Stammbuch geschrieben, und wir haben sie erfüllt. Dank Änderungen am Fanggerät“, erklärt Kai-Arne Schmidt.

Schlaue Netze für den Kabeljau

Kutterfisch setzt sogenannte semipelagische Grundschleppnetze ein, die durch ihr leichteres Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Grundschleppnetzen den Boden weniger oft berühren. Dadurch wird nicht nur der Meeresboden geschont, auch dem Kabeljau gefallen diese neuen Netze: Anders als der Seelachs, der zur Seite flieht, taucht der Kabeljau nach unten ab, wenn er sich bedroht fühlt. Weil das Netz den Boden seltener berührt, kann der Kabeljau meist darunter hinwegtauchen und entkommen. Zusätzlich erleichtern sehr weite Maschen im Vorgeschirr des Netzes dem Kabeljau die Flucht. „Bei der Rezertifizierung haben wir nun in allen Bereichen mit Bestnoten abgeschnitten. Darauf sind wir stolz“, freut sich Schmidt, Geschäftsführer der Kutterfisch-Zentrale. 

„Dank der Auflagen haben Fischereien schon einige messbare und wichtige Verbesserungen herbeiführen können. Zum Beispiel größere Bestände, weniger Beifang oder geschützte Gebiete. Wir gratulieren der Kutterfisch-Zentrale herzlich dazu, dass sie die MSC-Prüfung ohne erneute Auflagen geschafft hat“, sagt Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Büros für den deutschsprachigen Raum.

Slideshow und weitere Informationen

In der informativen Slideshow erfahren Sie Weiteres über die nachhaltige Arbeitsweise der zertifizierten Seelachsfischerei. Fotos erhalten Sie auf Anfrage. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Gerlinde Geltinger, MSC, +49 (0)30 609 8552 0 oder E-Mail [email protected]