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Hollywood warnt vor Katastrophe durch Überfischung

London - Im heute angelaufenen Animationsfilm “Happy Feet“ entlarvt Pinguin Mumble den Menschen als gierigen Jäger, der die Meere so gut wie leergefischt hat. Während der Film als letzte Möglichkeit zur Rettung der Fischbestände einen kompletten Fangstopp zeigt, ist es in der realen Welt noch nicht zu spät, den Kollaps der weltweiten Fischressourcen mit weniger drastischen Mitteln abzuwenden. Die internationale gemeinnützige Einrichtung MSC (englisch Marine Stewardship Council, übersetzt etwa „Rat zur Bewahrung der Meere“)[1] rät Verbrauchern, Fischerzeugnisse mit dem blauen MSC-Siegel zu kaufen. Das ovale Zeichen auf Umverpackungen signalisiert, dass der Fisch aus einem umweltverträglich arbeitenden Fangbetrieb stammt, der Fischpopulationen nicht über die Maßen ausbeutet.

Die Überfischung hat sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der weltweiten Fischbestände bis an ihre biologische Grenze befischt und ein weiteres Viertel gilt als überfischt.[2] Setzt sich diese Entwicklung fort müssen wir mit weit reichenden Konsequenzen rechnen. Beliebte Speisefische werden für immer aus den Kühltheken verschwinden und Meeresbewohnern wird die Nahrungsgrundlage entzogen werden. Übermäßige, rücksichtslose Fischerei führt zur Zerstörung wertvoller Lebensräume und bedroht Seevögel und Meeressäuger wie Albatrosse, Delfine und Schildkröten, die als Beifang in den Netzen und an den Haken der Fischer verenden. In Folge eines totalen Fangstopps, wie Happy Feet ihn zeigt, würden jedoch 21 Millionen Menschen ihr Einkommen verlieren und eine Milliarde Menschen müsste auf Fisch als wichtigen Proteinlieferanten verzichten.

So weit muss es nicht kommen. Der MSC hat einen Umweltstandard für Fischereien entwickelt, nach dem sich jeder Fangbetrieb der Welt bewerten lassen kann. Unabhängige Gutachter analysieren den Fischbestand, die Auswirkungen, die der Betrieb auf das marine Ökosystem hat, und die Verwaltung der Fischerei. Erfüllt die Fischerei den MSC-Standard darf sie ihre Produkte mit dem blauen Siegel der Organisation kennzeichnen. Fischereien, die nach dem MSC-Standard zertifiziert sind, sorgen dafür, dass ihre Bestände nicht überfischt werden.

In Deutschland sind inzwischen 56 Fischerzeugnisse mit dem MSC-Zeichen erhältlich. Deutsche See, Friedrichs, Frosta, iglo, Lidl und Metro haben eigene Produkte mit dem blauen Siegel in ihr Sortiment aufgenommen und beliefern viele Supermärkte, Großhandelsketten und Kantinen.[3] Wer Fisch mit dem blauen MSC-Siegel kauft belohnt verantwortungsvolle Fischfangpraktiken und trägt zu einem gesunden Lebensraum Meer bei.

Während Happy Feet im Kino läuft unterstützen Verbraucher, die iglo-Fischstäbchen mit MSC-Siegel kaufen, zudem die Arbeit der Umweltorganisation WWF. Ein Teil des Verkaufspreises fließt direkt in Meeresschutzprojekte des WWF.[4]

ENDE

Kontakt:
Marnie Bammert, Communications Officer, Tel. +44 20 7811 3314 oder +44 7917 821 207

Anmerkungen:
[1] Der Marine Stewardship Council ist eine unabhängige, gemeinnützige Einrichtung, die 1997 gegründet wurde, um eine Lösung für das Problem der Überfischung zu finden. Sie hat einen Umweltstandard für Fischereien entwickelt und ein Siegel, das Fisch aus nachhaltigen Fangbetrieben kennzeichnet. 21 Fischereien sind derzeit nach dem MSC-Standard zertifiziert, insgesamt befinden sich über 60 Fischereien im Programm des MSC. Zusammen fangen sie 3,5 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte pro Jahr. Dies gliedert sich auf in 42 Prozent des weltweiten Wildlachsfangs, 32 Prozent des Weißfischfangs und 18 Prozent des weltweiten Hummerfangs für den menschlichen Verzehr.

[2] Quelle: Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).

[3] Auf der Website http://www.msc.org/ unter „Wo kaufen / Germany“ finden Sie alle Produkte mit MSC-Siegel, die im deutschen Handel erhältlich sind.

[4] Weitere Informationen zu dieser Aktion finden Sie auf www.mumbletanz.de.