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Wer sich mit Fischereien beschäftigt, stößt immer wieder auf Fachbegriffe, die ihm vielleicht nicht geläufig sind. Wir haben ein paar dieser Begriffe hier aufgeführt und kurz erläutert.

AWZ

ist die Abkürzung für „Ausschließliche Wirtschaftszone“ und beschreibt das an einen Staat angrenzende Meeresgebiet zwischen 12 und 200 Seemeilen Entfernung von der Küstenlinie. Daran schließt sich die hohe See, also internationale Gewässer. In der AWZ hat der angrenzende Staat das alleinige Recht zur wirtschaftlichen Nutzung u.a. durch die Fischerei.

Beifang

ist der Teil des Fanges, der nicht zu der Zielart der Fischerei zählt und für den für die die Fischerei keine Quote hat. Es kann sich dabei um wertvolle Speisefische handeln, aber auch um unerwünschten Beifang, der zurückgeworfen wird.

Fangquote

ist die Menge an Fisch, die eine Nation oder ein Fischereibetrieb von einer bestimmten Art in einem bestimmten Gebiet fischen darf. Fangquoten resultieren aus der Aufteilung der Höchstfangmengen (TAC), die insgesamt von einer Art aus einem Managementgebiet entnommen werden dürfen.

FAO

ist die Abkürzung für „Food and Agriculture Organization“ (dt. Welternährungsorganisation). Die FAO teilt die Weltmeere in 19 Fanggebiete, die jeweils einen spezifischen Namen haben und mit Zahlen abgekürzt werden (z.B. FAO 27 für Nordostatlantik).

Fischbestand

ist die Einheit, innerhalb eines geographischen Bereiches, in der sich die Fische einer Art fortpflanzen. Ob Kabeljau, Seelachs oder Hering, jede Fischart kommt in verschiedenen Beständen vor, die sich unterschiedlich entwickeln können.

Managementpläne

regeln die Bewirtschaftung eines oder mehrerer Fischbestände. Sie legen zum Beispiel fest, wie hoch die fischereiliche Sterblichkeit der Zielart sein darf. Das ist ein abstraktes Maß für die relative Menge an Fisch, die die Fischerei dem Bestand entnehmen darf. Weiterhin legen Managementpläne einen Grenzoder auch Zielwert für die Biomasse fest. Wird dieser unterschritten, muss die fischereiliche Nutzung des Bestandes eingeschränkt werden. Managementpläne enthalten darüber hinaus oft ein Element, das die Fangmenge stabilisiert (z.B. kann vorgegeben werden, dass die Höchstfangmenge in einem Jahr maximal 15 Prozent vom Vorjahr abweichen darf).

MSY oder „maximum sustainable yield“

ist das Konzept des ‚höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages‘. Es sieht eine langfristige Optimierung der Fangmenge vor. Um dies zu erreichen, werden Referenzwerte definiert, um die die Biomasse und die fischereiliche Sterblichkeit schwanken sollen. Beim Festlegen der Zielwerte wird der Bedarf anderer Lebewesen wie Seevögel und Säuger berücksichtigt. Der MSY kann nur von einer gesunden Umwelt geliefert werden. Ist er für die Biomasse erreicht, so spricht man manchmal auch davon, dass sich ein Bestand „im grünen Bereich“ befindet.

Pelagisch

bedeutet „im freien Wasser lebend“. Ein pelagisches Schleppnetz wird also durch das freie Wasser gezogen und berührt meist den Gewässerboden nicht. Es wird für den Fang pelagischer (Schwarm-) Fische wie Hering und Makrele eingesetzt.

Rückwurf

ist der Fang, der zurück ins Meer geworfen wird. Oft ist es unerwünschter Beifang, der kommerziell nicht nutzbar ist, aber auch Fische und Meerestiere, für welche die Fischer keine Quote besitzen oder für die sie die erlaubte Fangmenge bereits erreicht haben. Es können auch zu kleine Fische oder weniger wertvolle Fischarten sein. Die meisten Lebewesen überleben das Rückwerfen nicht.

Überfischung

liegt dann vor, wenn einem Fischbestand lange mehr entnommen wird, als nachwachsen kann. Am Ende kann ein Bestand zusammenbrechen, woraufhin sich eine gezielte Fischerei nicht mehr lohnen würde. Durch Überfischung können einzelne Bestände gefährdet werden, selten jedoch die ganze Art. Laut Welternährungsorganisation sind 30 Prozent der Bestände überfischt (FAO 2016).