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Mehr als ein Drittel der weltweiten Fischbestände, die für den kommerziellen Fischfang genutzt werden, sind überfischt. Tendenz steigend. Die Auswirkungen von Überfischung sind vielseitig und in jedem Fall negativ. Die Politik ist gefragt, Fischereien müssen umdenken. Aber auch wir Konsumenten können dazu beitragen, das Problem Überfischung abzumildern.

8 Tipps gegen Überfischung

 

  1. Sich interessieren und informieren
  2. Fisch als Delikatesse begreifen
  3. Auf nachhaltige Herkunft von Fisch achten
  4. Bedrohte Fischarten meiden
  5. Nachfragen lohnt
  6. Raus aus dem Einerlei
  7. Fische aus Aquakultur
  8. Gar keinen Fisch essen
  1. Sich interessieren und informieren
    Glückwunsch, allein die Tatsache, dass Sie diesen Artikel lesen, hilft! Denn sich mit dem Thema Überfischung überhaupt zu befassen, ein Bewusstsein für diese Problematik zu entwickeln, ist ein toller erster Schritt.
    Informieren Sie sich, lesen Sie weitere Inhalte auf unserer Website, schauen Sie sich unsere Videos an. Es wäre ein Irrglaube anzunehmen, dass die Meere unerschöpflich seien. Erfahren Sie, was es mit nachhaltiger Fischerei auf sich hat.
  2. Fisch als Delikatesse begreifen
    Kein Mensch in unseren Breiten ist auf Fisch als tägliche Protein- und Nahrungsquelle angewiesen. Das sieht in anderen Teilen der Welt mitunter ganz anders aus. Daher sollte es uns leicht fallen, Fisch als Delikatesse anzusehen und bewusst zu genießen. 1-2 Mal Fisch pro Woche empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Die Fischbestände werden es Ihnen danken.
  3. Auf zertifiziert nachhaltige Herkunft von Fisch achten
    Wenn Fisch, dann nachhaltig – so würde unsere Botschaft lauten, müsste sie auf einen Bierdeckel passen. Der MSC macht sich seit 25 Jahren dafür stark, die weltweite Fischerei in nachhaltigere Bahnen zu lenken und so Überfischung zu bekämpfen. Fischereien, die ihre Nachhaltigkeit vor unabhängigen Gutachern bewiesen haben, können MSC-zertifiziert werden.
    Wenn Sie Fischprodukte mit dem MSC-Siegel wählen, signalisieren Sie dem Handel, dass Sie Wert auf Fisch aus nachhaltiger Fischerei legen. Diese Nachfrage spüren auch die Fischer, die sich daraufhin überlegen, sich nach dem strengen Fischereistandard des MSC prüfen und zertifizieren zu lassen. Ein Kreislauf mit Wirkung. Und ein dankender Lohn für nachhaltig arbeitende Fischer. 
  4. Bedrohte Fischarten meiden
    Sie benötigen unseren besonderen Schutz: bedrohten Fischarten und Fischarten aus überfischten Beständen können Sie aus dem Weg gehen, indem Sie auf das Siegel des MSC achten (siehe nachhaltige Herkunft).
    Sollten Sie sich, zum Beispiel auf dem Markt, für einen Fisch oder Meeresfrüchte interessieren, welche kein Siegel tragen, hilft der Blick in den Fischratgeber des WWF weiter. 
  5. Nachfragen lohnt
    Gehen Sie der Sache auf den Grund: fragen Sie die freundliche Fachkraft an der Frischfischtheke im Supermarkt oder am Fischstand auf dem Wochenmarkt. Fragen Sie den Kellner im Restaurant oder die Bedienung in der Sushi-Bar. Fragen Sie denjenigen, der Ihnen im Urlaub an der Küste ein frisches Fisch- oder Krabbenbrötchen zubereitet.
    Fragen Sie, woher der Fisch kommt, wie und wo er gefangen wurde, ob das auch alles nachhaltig ist. Zeigen Sie als Konsument echtes Interesse, damit der oben beschriebene Kreislauf in Schwung bleibt. Die Marktnachfrage ist ein wirkungsvoller Hebel.
  6. Raus aus dem Einerlei
    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wer kann sich davon schon wirklich freimachen? Wie wäre es, andere, weniger gefährdete Fischarten auszuprobieren? Muss es immer das Filet eines eher großen Fisches sein oder könnten Sie nicht auch einen kleinen Schwarmfisch probieren? Nur Mut! Achten Sie z. B. auf Sprotten, Sardinen oder auch Heringe. Am besten natürlich mit dem kleinen blauen MSC-Siegel. 
    Schwarmfische wie diese sind unempfindlicher gegenüber Überfischung, weil sie kurze Lebenszyklen und viele Nachkommen haben. Außerdem ernähren sie sich zum Teil von Plankton und sind somit auf den unteren Stufen des Nahrungsnetzes unterwegs. Das macht sie zu einer effektiven Proteinquelle, die in vielen Meeresgebieten auch weniger mit Umwelttoxinen belastet ist.
  7. Fische aus Aquakultur
    Auf Zuchtfisch aus Aquakultur zurückzugreifen, kann Wildfischbestände entlasten! Allerdings wird Zuchtfisch meist noch mit Wildfisch gefüttert, so dass auch die Aquakultur indirekt Einfluss auf den Zustand von Wildfischbeständen und ihre Überfischung hat. Erfreulicherweise wurde in den vergangenen Jahren von vielen Züchtern der Anteil von Wildfisch am Futter für Zuchtfische reduziert. Dennoch gilt auch für Fisch aus Aquakultur: Er sollte in Maßen gegessen werden und aus nachhaltiger Zucht kommen. Zuchtbetriebe mit ASC-Siegel dürfen zum Beispiel kein Fischmehl aus überfischten Beständen verfüttern.  

  8. Gar keinen Fisch essen
    Jeder, der auf den Verzehr von Fisch, Muscheln oder Garnelen verzichtet, trägt ganz klar dazu bei, Überfischung einzudämmen. Das ist eine sehr persönliche und absolut akzeptable Entscheidung. 
    Diese Wahl hat allerdings nicht jeder Mensch. Für viele ist Fisch als Proteinquelle lebenswichtig. Fisch versorgt etwa 3,3 Milliarden Menschen mit fast 20 Prozent ihrer durchschnittlichen Pro-Kopf-Aufnahme an tierischem Eiweiß, so die FAO.
    Auch hierzulande ist für Menschen, die nicht vegetarisch oder vegan leben möchten, Fischkonsum mit einem guten Gewissen vereinbar. Dann nämlich, wenn Fisch in Maßen und aus nachhaltiger Fischerei gegessen wird. 
Check deinen Fisch, frag das Fachpersonal

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