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Deutsche Nordseekrabben-Fischer bewerben sich um MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei

Berlin, den 19. Januar 2010 - „Die Bewertung nach dem international anerkannten MSC-Standard läuft nun offiziell an“, freut sich Knud Bußmann, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Nordseekrabben- und Küstenfischer e.V., über die Entscheidung der deutschen Krabbenfischer. Unternehmer und Eigentümer von 177 Krabbenkuttern werden ihre Fischereiaktivtäten von einem unabhängigen Zertifizierer auf ihre Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit prüfen lassen. Fällt die Bewertung erfolgreich aus, dürfen sie ihren Fang mit dem blau-weißen Siegel des MSC kennzeichnen. Das MSC-Siegel ist für Händler und Verbraucher ein einfacher und schneller Weg, umweltverträglich gefangenen Fisch und Meeresfrüchte zu erkennen. Die MSC-Bewertung wird von der Zertifizierungsstelle Food Certification International (FCI) geleitet. 

Über die Fischerei

Die kleine Garnele (Crangon crangon) lebt in der südlichen Nordsee und im Wattenmeer und wird von allen Anrainerstaaten befischt. Die größten Fangnationen sind die Niederlande und Deutschland. Die 177 deutschen Krabbenkutter, die sich einer Bewertung nach MSC-Standard unterziehen, landeten in den vergangenen Jahren jährlich durchschnittlich 11.000 Tonnen Krabben an, was rund 30 Prozent der gesamten Krabbenfangmenge aus der Nordsee entspricht. 

Wirtschaftliche Bedeutung 

Die Fischerei auf Nordseekrabben hat in Deutschland eine lange Tradition und erhebliche fischereiwirtschaftliche Bedeutung. In den vergangenen drei Jahren machte sie jährlich rund 40 Millionen Euro Umsatz. Zudem ist sie in vielen Küstenorten wichtiger Bestandteil der regionalen Tourismuswirtschaft und Identität. Die gräulich-sandfarbenen Nordseekrabben mit ihrem rötlichen Krabbenfleisch sind eine Delikatesse und fehlen an der Küste auf keiner Speisekarte.

Das sagt der MSC 

Die Nordseekrabbe hat einen kurzen Lebenszyklus und reproduziert sich schnell. „Dennoch ist eine nachhaltige und umweltverträgliche Fischereipraxis unabdingbar, um das einzigartige Ökosystem des Wattenmeers zu erhalten und eine dauerhafte Befischung des Krabbenbestandes zu ermöglichen“, kommentiert Marnie Bammert, Leiterin MSC für Deutschland, Österreich und die Schweiz. 

Das sagen die deutschen Krabbenfischer 

Die deutschen Krabbenfischer stellen sich dieser Herausforderung. „Im Rahmen der MSC-Bewertung entwickeln wir gemeinsam Perspektiven und ergreifen Maßnahmen, um die Auswirkungen unserer Fischereiaktivitäten auf den marinen Lebensraum sowie auf seine Bewohner so gering wie möglich zu halten. Dazu sollen Regeln für die Bewirtschaftung des Bestandes verbindlich festgelegt und durch technische Maßnahmen eine mittelfristige Reduzierung des Beifanges erreicht werden“, ergänzt Bußmann.

„Der deutsche Handel verlangt zunehmend einen Nachweis darüber, dass Fisch und Meeresfrüchte verantwortungsbewusst und umweltverträglich gefangen werden. Die MSC-Bewertung soll unsere heimischen Krabbenfischer auch dabei unterstützen, ein angemessenes und stabiles Einkommen zu erhalten“, so Bußmann abschließend. 

Weitere Informationen über den MSC 

Kontakt: Gerlinde Geltinger, MSC Deutschland, Tel. +49 30 8849 7008, Email: [email protected]

Hier finden Sie Fakten und aktuelle Zahlen über den MSC.

Weitere Informationen über die Fischerei

Die Unternehmer und Eigentümer der 177 Krabbenkutter sind in folgenden Vereinigungen zusammengefasst:

Landesvereinigung für Nordseekrabben und Küstenfischer e.V.

Landesfischereiverband Weser-Ems e.V.

Erzeugergemeinschaft Elbe-Weser e.G.

Fischergenossenschaft Elsfleth e.G.

Erzeugerorganisation der Hochsee- und Kutterfischer GmbH, Cuxhaven

Kontakt Knud Bußmann, Tel. +49 4778 888 771, Email: [email protected].