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Kein Nordseeurlauber kommt an den berühmten norddeutschen Krabben vorbei. Mehr über die berühmte Delikatesse und ihre Nachhaltigkeit sowie ein paar Zubereitungstipps gibt es hier.


Lat.: Crangon crangon

Korrekte Bezeichnung: Nordseegarnele

Alter: 2 - 3 Jahre

Größe: 7 - 10 cm


Was sind Nordseekrabben?

Die Nordseekrabbe (Crangon crangon) ist eigentlich gar keine Krabbe, sondern eine Garnele, genau gesagt eine Nordsee- oder Sandgarnele. Eine Krabbe im klassischen Sinn wäre zum Beispiel der Taschenkrebs.

Die Nordseegarnele hat ihre Bezeichnung als Krabbe der Küchensprache zu verdanken. Doch mittlerweile hat er sich eingebürgert - und auch die Fischer selbst bezeichnen sich längst als Krabbenfischer. 

Fischerei & Nachhaltigkeit bei der Nordseekrabbe

Um die am Boden lebenden Nordseegarnelen zu fangen, werden engmaschige Grundschleppnetze eingesetzt, die wegen der baumartigen "Arme" der Fischkutter auch Baumkurren genannt wegen.

Die Krabbenfischerei birgt verschiedene ökologische Risiken, wie die Zerstörung des Meeresbodens durch die Netze, den Beifang anderer Arten aufgrund der kleinen Netzmaschen und die Überfischung der Nordseekrabbe, weil die Krabbenfischerei eine der letzten europäischen Fischereien ohne vorgegebene Fangquoten ist. 

Die gute Nachricht ist: MSC-zertifizierte Fischereien müssen diese Risiken zu minimieren oder vermeiden! 
 

  • Deshalb haben die Nordseekrabbenfischer in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark im Zuge der MSC-Zertifizierung erstmals einen länderübergreifenden Bewirtschaftungsplan für die Nordseekrabbe erarbeitet. Dieser enthält eine strenge Fangmengenregulierung, um eine Überfischung des Krabbenbestands zu vermeiden.
  • Außerdem haben die Nordseekrabbenfischer die Maschengrößen ihrer Netze erweitert und Fluchtgitter eingebaut, um ihren Beifang zu reduzieren.
  • Schließlich dürfen die zertifizierten Krabbenfischer nicht in Wattenmeer-Gebieten mit sensible Böden fischen. Ihr Fanggebiet beschränkt sich auf sandige, häufig von den Gezeiten umgewälzte Areale, in denen ihr Fanggerät keinen nachhaltigen Schaden anrichtet.

Ein Gremium von unabhängigen Experten prüft regelmäßig, ob die Kriterien des MSC-Umweltstandards für nachhaltige Fischerei eingehalten und die Bedingungen für eine Zertifizierung langfristig erfüllt werden.

Transnationaler Pakt: Krabbenfang in der Nordsee

Die Krabbenfischer in der Nordsee haben einen Pakt geschlossen, um das Wattenmeer zu schützen

Wo und wie leben Nordseekrabben?

Der Lebensraum der Nordseekrabbe ist der gesamte Nordostatlantik, die Ostsee und natürlich die Nordseeküste vor Belgien, Holland, Deutschland und Dänemark.

Dort leben sie bevorzugt in Buchten mit relativ seichten Wassertiefen von durchschnittlich 20 Metern. Sie fühlen sich auf sandigen Untergründen am wohlsten, wo sie sich zum Schutz vor Fressfeinden vergraben und leicht kleine Krebse, Schnecken, Würmer und Muscheln finden, von denen sie sich hauptsächlich ernähren. Sie selbst stellen eine bedeutende Nahrungsquelle für Seevögel und Fische dar.

Nordseegarnelen Sie haben zehn Paar Füße: Die beiden vorderen Paare sind mit Scheren versehen und dienen als Greiforgane, die drei dahinterliegenden dienen zum Laufen auf dem Meeresboden und die fünf Beinpaare des Hinterleibs sind Schwimmbeine. Auch ihren Schwanzfächer kann die Nordseegarnele ruckartig bewegen, um schnell aus Gefahrensituationen zu fliehen.

Nordseekrabbe auf dem Teller

Nordseekrabben sind eine besondere Spezialität der norddeutschen Küche. Sie haben ein würzig-nussiges Aroma und verleihen auch simplen Gerichten den typischen Geschmack nach Meer und Urlaub. Am häufigsten werden sie jedoch ganz simpel mit Mayonaise oder pur als Brotbelag (Krabbenbrötchen) oder zum Rührei gegessen - da kommt ihr feiner Geschmack besonders gut zum Tragen. 

Im Meer haben Nordseekrabben eine gräuliche Farbe - erst durchs Kochen erhalten sie ihre charakteristische zartrosa Färbung. Im Handel erhält man sie oftmals schon geschält und vorgekocht - beim Fischhändler sind sich jedoch auch ungekocht und ungeschält erhältlich.

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